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Hobbyläufer sehen kein Sicherheitsrisiko

13. April 2010

Mit 350.000 Touristen rechnen die Südafrikaner während der WM 2010. Die Gastgeber haben in der Vergangenheit bei großen Laufveranstaltungen und der Rugby-WM im eigenen Land immer für die Sicherheit der Gäste gesorgt.

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Unruhen in Südafrika (Foto: dpa)
Vor Unruhen während der WM haben viele AngstBild: picture-alliance/ dpa

Werner Otto und Matthias Gerkum aus Brühl sind Spezialisten, wenn es um Südafrika geht. Seit elf Jahren veranstalten sie Laufreisen in das Land des WM-Gastgebers 2010. Immer wieder fragen besorgte Läufer aus ganz Deutschland nach, wie es um die Sicherheit für Ausländer bei den Ultramarathons in Südafrika steht. Ob beim Comrades über 89 Kilometer von Pietermaritzburg nach Durban oder beim 56 Kilometer langen Two Oceans Marathon entlang der Küste am Indischen Ozean und dem Atlantik: Über 20.000 Läufer sind in jedem Jahr dabei, darunter Langstreckenenthusiasten aus fast fünfzig Ländern weltweit.

Werner Otto kann die Besorgnis der WM-Fans verstehen, negative Berichte über die hohe Kriminalität am Kap sorgen immer wieder für Verunsicherung. "Die Sicherheit bei Großveranstaltungen hier in Südafrika ist einfach gewährleistet. Auch sonst ist man in Südafrika sicher. Die meiste Kriminalität, die in den Statistiken auftaucht, ereignet sich in den Townships unter der Straßenbevölkerung“, sagt Otto aus Erfahrung.

Sein Verhalten anpassen

Die Lauf-Touristen Susanne Wiegank und Klaus-Dieter Schulz
Die Lauf-Touristen Susanne Wiegank und Klaus-Dieter SchulzBild: Uli Reimann

Übergriffe gegen ausländische Gäste haben Werner Otto und Matthias Gerkum auf ihren Laufreisen noch nicht erlebt, trotzdem sollte jeder WM-Tourist bestimmte Verhaltensregeln einhalten. Barabhebungen am Geldautomaten immer nur in großen Einkaufszentren mit viel Publikumsverkehr, Schmuck und teure Uhren lieber zuhause lassen, nach Einbruch der Dunkelheit in unsicheren Gegenden nicht unterwegs sein: Einige wenige Tipps gilt es zu beachten, dann kommt man sicher durchs Land.

Hobby-Marathonläuferin Susanne Wiegank war in diesem Jahr zum zweiten Mal in Südafrika. Mit ihrem Mann hat sie sowohl im Krüger-Nationalpark als auch in Johannesburg und Kapstadt keine negativen Erfahrungen gesammelt: "Sicherlich sind wir vielfach darauf hingewiesen worden, dass man vorsichtig sein sollte, dass man also nicht alleine und in der Dunkelheit durch die Stadt gehen sollte, aber eine so richtig gefährliche Situation habe ich überhaupt nicht erlebt“, sagt die Allgemeinmedizinerin aus dem brandenburgischen Neuruppin.

Bestimtte Gebiete meiden

Wer unsicher ist, der sollte im Hotel oder bei Reiseführern nachfragen: "Wie in jedem anderen Land gibt es hier Gegenden, wo man halt nicht hingehen sollte. Aber das sind auch Gegenden, wo man normalerweise als einzelner Reisender oder auch in der Gruppe nie hinkommt“, betont Reiseveranstalter Matthias Gerkum.

Laufreise-Veranstalter Werner Otto (r.) und Matthias Gerkum (l.) (Aufgenommen im April in Südafrika)
Laufreise-Veranstalter Werner Otto (r.) und Matthias Gerkum (l.)Bild: Uli Reimann

Klaus-Dieter Schulz aus Sachsen Anhalt, der schon beim New York Marathon gelaufen ist, ist zum ersten Mal in Südafrika. Auf einer einwöchigen Reise hat er schon viel von Land und Leuten in Südafrika gesehen, bevor er den Two Oceans Marathon in Angriff nimmt. Hauptverkehrsstraßen sind gesperrt, tausende Polizisten und Helfer riegeln Stadtteile ab, die An- und Abfahrt mit Bussen zum Start funktioniert und an der Strecke jubeln hunderttausende begeisterte Südafrikaner den über 20.000 Läufern aus aller Welt zu.

Hilfsbereite Einheimische

Die Stimmung der Gastgeber ist es, die charakteristisch für die Weltmeisterschaft sein wird, glaubt Marathonläufer Klaus-Dieter Schulz. Für ihn steht schon vor dem Anpfiff fest: Der Charme der immer hilfsbereiten und offenen Gastgeber wird die WM-Atmosphäre prägen. Wie zum Beweis erzählt er von seinen Begegnungen mit den Südafrikanern: “Wenn man einmal in gebrochenem Englisch nach dem Weg zu fragen versucht, lernt man die offene Art der Menschen kennen. Sie sind immer nett, zeigen immer ein Lächeln. Die Ausstrahlung, was die Augen so ausdrücken, das ist etwas Besonderes, was wir auch wieder mit nach Hause nehmen werden“, glaubt Schulz fest an überzeugende WM-Gastgeber auf dem afrikanischen Kontinent.

Autor: Ulrich Reimann
Redaktion: Wolfgang van Kann