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Reise

Hoch, höher, Ulmer Münster!

Patricia Szilagyi
28. April 2021

Nicht in Köln oder Rom, sondern in Ulm steht der höchste Kirchturm der Welt. Das Gotteshaus im Süden Deutschlands ist ein Bau der Superlative. Teil VIII unserer Reihe "Extreme Orte".

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Auf der Donau fährt ein Ausflugsboot vor der Stadtansicht mit dem Ulmer Münster vorbei
Der höchste Kirchturm Europas: Das Ulmer Münster mit StadtansichtBild: Imago Images/A. Hettrich

Schon von Weitem kann man ihn gut sehen, denn der Kirchturm des Ulmer Münsters ist im wahrsten Sinne des Wortes herausragend. 161,53 Meter reckt er sich in den Himmel - so hoch wie kein zweiter auf der ganzen Welt. Er ist das unangefochtene Wahrzeichen der Stadt an der Donau. Die gotische Architektur, die 15 Meter hohen Kirchenfenster, die kunstvollen Altäre oder die riesige Orgel: Nahezu alles am Ulmer Münster ist beeindruckend. Ebenso wie die Bauzeit. Mehr als 500 Jahre dauerte es von der Grundsteinlegung im Jahr 1377 bis zur Fertigstellung im Jahr 1890. 

Deutschland Ulmer Münster, Hauptorgel
Die Hauptorgel des Ulmer Münsters: Sie hat 100 Register und fast 9000 PfeifenBild: Imago Images/epd/H. Gutmann

Dass das monumentale evangelische Gotteshaus ausgerechnet hier in der 130.000-Einwohner-Stadt in Baden-Württemberg entstand, ist den Ulmer Bürgern zu verdanken. Denn das Münster ist eine Volkskirche. Ulm war damals eine wohlhabende Stadt und ein wichtiges Handelszentrum. Der Bau wurde vollständig von den Einwohnern der Stadt finanziert. Entsprechend stolz sind die Ulmer bis heute auf ihren Rekordhalter.

Zu Besuch im Ulmer Münster

DW-Reporter Hendrik Welling hat das Ulmer Münster und seine Geschichte erkundet. Für die Reihe "Europa maxximal" im DW-TV-Magazin "Euromaxx" ist er auf den höchsten Kirchturm Europas gestiegen – und hat ihn virtuell sogar aus der Vogelperspektive erlebt.

Der Legende nach hatten die Ulmer übrigens tierische Hilfe beim Bau der Kirche. Denn die Handwerker scheiterten daran, einen besonders großen Holzbalken für das Münster quer durch das Stadttor zu bringen. Fast wollten sie schon das Tor einreißen, da soll ein Spatz, der einen Zweig längs im Schnabel trug, hindurch geflogen sein. Den Ulmern ging ein Licht auf und so konnte die Kirche doch noch entstehen. Zum Dank setzten sie dem kleinen Vogel ein Denkmal auf dem Dach des Münsters. Bis heute ist der Ulmer Spatz in der Stadt allgegenwärtig – ob als Gebäck oder als Souvenir.

Kirchturm mit Aussicht

Das Erlebnis, den höchsten Kirchturm der Welt einmal selbst zu besteigen, sollte man sich nicht entgehen lassen. Bis ganz nach oben kommen Besucher zwar nicht, aber immerhin bis zur Aussichtsplattform auf 143 Metern Höhe. Genau 768 Stufen geht es im Turm hinauf. Für den anstrengenden Aufstieg entschädigt der Ausblick. Denn auch der ist – genau wie das Münster selbst – herausragend.

Frontansicht des Ulmer Münsters
Das Ulmer Münster ist die größte evangelische Kirche DeutschlandsBild: picture-alliance/M. Weber

Service-Tipps:

Adresse: Ulmer Münster, Münsterplatz 1, 89073 Ulm, Deutschland

Anreise: vom Hauptbahnhof Ulm ist das Münster in gut zehn Minuten zu Fuß zu erreichen  

Öffnungszeiten: täglich 10-18 Uhr (April-September), 10-17 Uhr (Oktober-März)

Eintritt: Die Besichtigung der Kirche ist kostenlos. Turmbesteigung: 5,00 EUR (Öffnung abhängig von der Pandemie-Lage)

Der besondere Tipp: Im 3D-Flugsimulator "Birdly" kann man das Ulmer Münster mit einer VR-Brille aus der Vogelperspektive erleben (aktuell wegen COVID-19 nicht zugänglich). Der Simulator erkennt die eigenen Armbewegungen als Flügelschlagen. So schwebt man wie ein Vogel durch die virtuellen Häuserschluchten und um das Münster herum. M25 – Ulm Stories, Münsterplatz 25, 89073 Ulm, Deutschland.

Das Buch zur Reihe

Buchcover | Buchcover Extreme Orte Deutsch

Europa von seiner extremen Seite: Die Reihe "Europa maxximal" im Lifestyle- und Kulturmagazin "Euromaxx" macht europäische Superlative erlebbar – von außergewöhnlicher Architektur über spektakuläre Landschaften bis hin zu einzigartigen kulturellen Phänomenen. Begleitend zur Reihe erscheint das Buch "111 extreme Orte, die man gesehen haben muss" in Kooperation mit dem Emons Verlag.Ein alternativer Reiseführer, informativ und unterhaltsam zugleich. Für Reiselustige, Europa-Fans und alle, die gerne mit ausgefallenem Partywissen angeben. Rekordverdächtig gut!