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Hochschulpartnerschaften mit dem DAAD

Gaby Reucher26. November 2013

Der Deutsche Akademische Austauschdienst ist weltweit die größte Förderorganisation für den Austausch von Akademikern. Auch der Aufbau von Hochschulen in Entwicklungsländern ist heute ein wichtiges Ziel.

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Eine junge Frau studiert einen Stadtplan (Foto: Fotolia/lightpoet)
Bild: lightpoet/Fotolia

Wer sich in seinem Heimatland für ein Studium in Deutschland interessiert, wird um den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) kaum herumkommen. Der DAAD wurde 1925 von Studierenden gegründet und ist heute eine gemeinsame Einrichtung deutscher Hochschulen und Studierendenschaften. Die Organisation wird überwiegend aus Bundesmitteln finanziert. Im vergangenen Jahr lag das Budget bei 407 Millionen Euro. Mit diesem Geld unterstützt der DAAD sowohl Einzelpersonen als auch Gruppenprogramme, Studienreisen und Praktika. Davon profitieren nicht nur Studierende, sondern auch Schüler und Auszubildende. Für bestimmte Programme fließen auch EU-Gelder ein.

Die Internationalisierung deutscher Hochschulen vorantreiben

In den letzten Jahren hat sich der DAAD zunehmend für die Internationalisierung deutscher Hochschulen eingesetzt und unterstützt Hochschulpartnerschaften zwischen deutschen Universitäten und Hochschulen in aller Welt. "Die Internationalisierung der deutschen Hochschulen ist eine existentielle Notwendigkeit für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wissenschaftssystems - nicht zuletzt, weil globale Zukunftsfragen nur in internationalen Kooperationen gelöst werden können", schreibt Margret Wintermantel, die Präsidentin des DAAD, im Jahresbericht 2012. Waren es früher vor allen Dingen Förderprogramme für Einzelpersonen aus dem In- und Ausland, so will sich der DAAD in Zukunft noch stärker um bilaterale Hochschulprojekte kümmern. "Natürlich werden wir weiterhin Stipendien für die Besten vergeben, denn das ist ein Erfolgsmodell. Aber institutionelle Kooperationen zwischen deutschen und ausländischen Hochschulen müssen wir weiter voran treiben", sagt Wintermantel im DW-Interview.

Wintermantel: "Wir fördern strategische Kooperationen mit Hochschulen im Ausland"

Viele Universitäten weltweit sind bereits Partneruniversitäten des DAAD. Dort arbeiten DAAD-Lektoren, die Studierende nicht nur unterrichten, sondern ihnen auch mit Rat und Tat zur Seite stehen. In der Stipendiendatenbank des DAAD können sich ausländische Interessenten individuell über aktuelle Finanzierungsmöglichkeiten für ihren Forschungs- oder Studienaufenthalt in Deutschland informieren.

ERASMUS macht mobil!

Eines der bekanntesten DAAD-Programme ist ERASMUS (European Community Action Scheme for Mobility of University Students). Es ist ein Programm der Europäischen Union, das seit 1987 grenzüberschreitend die Mobilität von Studierenden, Dozenten und Wissenschaftlern mit Hilfe des DAAD fördert. Partneruniversitäten in 33 Teilnehmerländer machen dabei mit. Innerhalb des ERASMUS-Programms können Studierende aus den EU-Ländern für ein Jahr oder kürzer nach Deutschland kommen. Für Studierende aus sogenannten Entwicklungsländern oder Schwellenländern gibt es das Erasmus-Mundus-Master-Programm.

Studenten genießen am Aasee in Münster die Sonne (Foto: dpa)
Sommer, Sonne, Studium: ERASMUS macht's möglichBild: picture-alliance/dpa

Erasmus Mundus: Hochschul-Partnerschaften über die EU hinaus

Erasmus Mundus steht Akademikern aus der ganzen Welt offen und bietet ihnen Stipendien für ein Masterstudium. Über 100 Masterstudiengänge weltweit sind am Erasmus-Mundus-Programm beteiligt. Bei diesen Angeboten arbeiten europäische Hochschulen zusammen und bieten Doppel-, Mehrfach- oder gemeinsame Abschlüsse. Staatsangehörige aus Nicht-EU-Ländern dürfen ihr gesamtes Masterstudium in Europa absolvieren. EU-Bürger können allerdings nur für einige Monate an einer Partnerschule in einem sogenannten Drittland studieren.

Mehr Gelder aus der EU für die Jugend

Um dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen, hat der DAAD auch seine Programme für Schüler und Auszubildende aus Europa erweitert. Besonders hervorzuheben sind die Programme Comenius und Leonardo da Vinci. Wie beim ERASMUS-Programm arbeitet man hier mit Partnerschulen und Partnerunternehmen im Ausland zusammen. Im Herbst 2013 haben Vertreter des Europäischen Rats und des Europaparlaments beschlossen, diese Programme unter einem Dach zu bündeln und noch stärker zu fördern. "Erasmus+" soll über vier Millionen jungen Menschen in den nächsten sieben Jahren die Möglichkeit geben, einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland zu verbringen - das sind fast doppelt so viele wie bisher.

Ein spanischer Praktikant in einem Sanitärbetrieb in Bad Homburg (Foto: dpa)
Durch Austausch und Mobilität will die Europäische Union die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfenBild: picture-alliance/dpa

Man hofft, durch die Mobilität auch die Jugendarbeitslosigkeit in vielen EU-Ländern zu bekämpfen. Durch den Austausch sollen junge Europäer zusätzliche Kompetenzen und Qualifikationen erwerben und auf diese Weise bessere Beschäftigungschancen im Heimatland haben. Auch in Deutschland werden sie als Facharbeiter gebraucht. DAAD-Präsidentin Margret Wintermantel betont allerdings, dass es nicht darum ginge, die potentiellen Fachkräfte abzuwerben. "Wir wollen natürlich Länder wie Griechenland, Portugal und Spanien unterstützen, indem wir ihnen auch vor Ort helfen. Wir holen die Talente nicht einfach zu uns, sondern helfen ihnen vor Ort, ihre beruflichen Karrieren zu machen." Ähnlich will der DAAD auch im außereuropäischen Ausland verfahren. Ehemaligen Stipendiaten will man in Zukunft verstärkt spezielle Hilfestellungen geben, damit sie nach ihrem Deutschland-Aufenthalt in der Heimat beruflich Fuß fassen können.

Erasmus+ stärkt internationale Hochschulpartnerschaften

Auch für die Hochschulen ist das neue Programm Erasmus+ interessant. Unter dem Stichwort "Strategische Partnerschaften" werden die Universitäten motiviert, ihre Internationalisierungsstrategien auszubauen. Im Rahmen der "Internationalen Hochschulpartnerschaften" können deutsche Hochschulen gemeinsam mit ihren europäischen Partnern Hochschulen in Entwicklungsländern helfen, ihre personellen und räumlichen Kapazitäten zu erweitern.

Ein Crashkurs für Lehrer an der Universität in Monrovia, Liberia (Foto: dpa)
Von dem neuen Programm können auch Hochschulen in Entwicklungsländern wie hier in Liberia profitierenBild: picture alliance/dpa