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Hochspannung im Tabellenkeller

Jens Krepela (mit sid/dpa)3. Mai 2014

Am vorletzten Spieltag verlieren die abstiegsbedrohten Teams aus Hamburg, Nürnberg und Braunschweig ihre Heimspiele. Stuttgart ist gerettet. Spannung herrscht im Kampf um die internationalen Plätze.

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Hamburgs Calhanoglu am Boden. (Photo by Oliver Hardt/Bongarts/Getty Images)
Bild: Getty Images

Mit hängenden Köpfen trotteten geschlagene Hamburger vom Rasen ihrer Heimarena. Sie hatten viel investiert, um gegen den zuletzt strauchelnden Deutschen Meister Bayern München den Relegationsplatz im Abstiegskampf abzusichern. Doch ihrem Gegner reichten vier Tage nach dem ernüchternden Aus in der Champions-League gegen Real Madrid wenige lichte Momente zu einem 4:1 (1:0)-Erfolg. Mario Götze brachte die Gäste nach einem Doppelpass mit Arjen Robben in Führung (32. Spielminute). Nach dem Seitenwechsel erhöhte Thomas Müller nach einem Eckball zum 2:0 für die Münchener (55.). "Das war der Knackpunkt", erklärte HSV-Trainer Mirko Slomka, "das war frustrierend." Wenig später traf erneut Götze zum 3:0 (70.), beide Tore wurden begünstigt durch eine wieder einmal sehr dürftige Abwehrleistung der Hamburger. Die kamen durch Hakan Calhanoglu noch zum Anschlusstreffer (72.), jedoch erhöhten die Bayern postwendend zum 4:1-Endstand. Claudio Pizarro netzte per Fallrückzieher ein (75.).

Für den ebenfalls höchst abstiegsgefährdeten 1. FC Nürnberg begann die Partie gegen Hannover 96 mit einem Schock: Szabolcs Hustzi nutzte gleich den ersten Fehler der Franken zur Führung für Hannover (5.). Nürnberg war danach komplett verunsichert. Das zeigte sich auch zu Beginn der zweiten Hälfte: Hannovers Manuel Schmiedebach schnappte sich die Kugel im Mittelfeld und schloss seinen Sololauf beinahe ungestört zum 2:0-Endstand ab (51.).

Braunschweigs Risiko wurde nicht belohnt, zum Ärger von Coach Lieberknecht (Foto: Peter Steffen/dpa)
Braunschweigs Risiko wurde nicht belohnt, zum Ärger von Coach LieberknechtBild: picture-alliance/dpa

Einen K.O. in letzter Sekunde erlebte Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig beim 0:1 (0:0) im Heimspiel gegen den FC Augsburg. In der vierten Minute der Nachspielzeit chippte FCA-Angreifer Raul Bobadilla das Leder zum 1:0-Siegtreffer ins Braunschweiger Tor (90.+4). Schon zu Beginn der Partie waren die Gäste das bessere Team, verpassten aber einige Möglichkeiten. Nach der Pause entwickelte sich ein hochdramatisches Duell: Braunschweig spielte mutig nach vorne und versuchte einen Treffer zu erzielen, Augsburg war immer wieder durch Konter gefährlich. Einen solchen schnellen Angriff nutze dann Bobadilla zum Tor des Tages. Damit bleibt Braunschweig Tabellenletzter, die Situation vor dem letzten Spieltag ist allerdings unverändert. Hamburg steht mit 27 Zählern auf dem Relegationsrang, Nürnberg mit 25 Punkten respektive Braunschweig mit 25 Zählern haben aber noch die Möglichkeit am HSV vorbeizuziehen.

Angesichts dieser Ergebnisse war in der Stuttgarter Arena nach dem Schlusspfiff kollektives Aufatmen zu hören. Denn der VfB ist trotz einer 1:2 (0:1)-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg alle Abstiegssorgen los. Das Team von Coach Huub Stevens bot eine engagierte Leistung und kam durch Kapitän Christian Gentner zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich (62.). Kevin De Bruyne hatte für Wolfsburg mit einem Gewaltschuss früh die Führung besorgt (13.). Wie so oft in dieser Saison fehlte es dem VfB allerdings in der Schlussphase an der richtigen Konzentration: Einen Stockfehler von Arthur Boka nutzte Ivica Olic zum 2:1 für die Wolfsburger, die damit ihre Hoffnung auf die Champions-League-Qualifikation aufrechterhalten (90.).

Letztlich souverän setzte sich der FC Schalke 04 mit 2:0 (1:0) beim SC Freiburg durch. Beide Teams lieferten sich ein munteres Duell mit Torchancen auf beiden Seiten. Die Königsblauen waren allerdings zielsicherer. Kaan Ayhan traf mit einem Schlenzer zum 1:0 (13.). Bei diesem Treffer sah Freiburgs Torhüter Oliver Baumann etwas unglücklich aus. In der zweiten Halbzeit machte dann Klaas-Jan Huntelaar mit dem 2:0 alles klar für die Schalker (66.). Die Schlussviertelstunde überstanden die Königsblauen in Unterzahl, Felipe Santana hatte wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen. Mit dem Erfolg steht die Elf von Trainer Jens Keller vor dem letzten Spieltag auf dem dritten Tabellenplatz.

Drei Punkte dahinter, auf Rang vier, liegt Bayer Leverkusen noch in Lauerstellung. Bei Eintracht Frankfurt siegte Leverkusen mit 2:0 (2:0). Gonzalo Castro (28.) und Emre Can (36.) machten schon in der ersten Hälfte alles klar. "Wir waren nicht bundesligatauglich. Der Ball war nicht unser Freund, sondern unser Feind", sagte Frankfurts scheidender Coach Armin Veh, "deshalb hat Bayer verdient gewonnen." Wie Wolfsburg so kann auch Borussia Mönchengladbach den Leverkusenern am letzten Spieltag noch gefährlich werden.

Gladbachs Kruse feiert seinen 12. Saisontreffer (Foto: Juergen Schwarz/Bongarts/Getty Images)
Gladbachs Kruse feiert seinen 12. SaisontrefferBild: Schwarz/Bongarts/Getty Images

Die Gladbacher feierten einen verdienten 3:1 (1:0)-Sieg gegen den FSV Mainz 05. Vor dem Anpfiff wurde bei den Borussen Keeper Marc-André ter Stegen von knapp 55.000 Fans verabschiedet. Für Gladbach besorgten Martin Stranzl per Kopf (22.), Nationalspieler Max Kruse (54.) und Christoph Kramer (77.) die Tore beim 3:1 (1:0)-Erfolg. Für Mainz traf Eric Maxim Choupo-Moting zum zwischenzeitlichen 1:2 (65.).

Der Tabellenzweite Borussia Dortmund kam vor eigenem Publikum zu einem verdienten 3:2 (3:1)-Sieg gegen 1899 Hoffenheim. Auch der frühe Rückstand durch den Treffer von Roberto Firmino (5.) brachte die Borussia nicht aus dem Tritt. Für den BVB besorgten Kevin Großkreutz (29.), Henrikh Mkhitaryan (31.) und Lukasz Piszczek (34.) die Treffer. Das zweite Hoffenheimer Tor erzielte Niklas Süle (66.). In der Partie Werder Bremen gegen Hertha BSC avancierte Aaron Hunt mit einem Doppelpack (48./90.+1) zum Matchwinner für die Bremer. Werder gewann 2:0 (0:0).