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Hoffen auf Waffenruhe

14. Juli 2014

Die Gewalt zwischen Hamas und Israel eskaliert, Zehntausende sind auf der Flucht. Die internationalen Bemühungen laufen wieder an, zu einer Waffenruhe zu kommen. Bundesaußenminister Steinmeier reist in den Nahen Osten.

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Im Gaza-Streifen (Foto: EPA/MOHAMMED SABER)
Bild: picture-alliance/dpa

Israel ist wieder mit Raketen aus dem Libanon beschossen worden. Eine Sprecherin der israelischen Armee teilte mit, Israel habe sofort mit Artilleriebeschuss reagiert. Libanesische Sicherheitskreise bestätigten das Granatfeuer. Es ist der dritte Raketenangriff aus dem Libanon in dem aktuellen Konflikt, bei dem inzwischen mindestens 160 Palästinenser getötet wurden.

Eskalation am Wochenende

Die islamistische Hamas hatte das ganze Wochenende über Raketen aus dem Gaza-Streifen auf Israel abgefeuert. Ziele waren die Metropole Tel Aviv, der internationale Flughafen Ben Gurion, aber auch andere Städte. Immer wieder mussten Menschen vor den anfliegenden Raketen in Schutzräume fliehen. Die israelische Armee reagierte mit schweren Luftangriffen auf den Gaza-Streifen. Allein beim Angriff auf das Haus des Polizeichefs von Gaza wurden nach palästinensischen Angaben 17 Menschen getötet.

Angesichts der steigenden Opferzahlen nehmen die internationalen Bemühungen zu, den Konflikt zu beenden oder wenigstens eine Waffenruhe zu erreichen. In New York kommt der UN-Sicherheitsrat zu einer Sondersitzung zusammen. In Kairo trifft sich die Arabische Liga zu einer Dringlichkeitssitzung. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier wiederum ist unterwegs zu einer Vermittlungsmission nach Jordanien, Israel und in die Palästinensergebiete. "Die Hoffnungen auf einen Friedensprozess scheinen in weite Ferne gerückt. Trotzdem müssen wir gerade in dieser Situation Kontakt mit den politischen Entscheidungsträgern suchen", sagte Steinmeier am Sonntagabend. "Nur so können überhaupt Ansätze für Wege zu einer Deeskalation gefunden werden."

Menschen auf der Flucht

Inzwischen sind im Gaza-Streifen viele Menschen auf der Flucht (Artikelbild), nachdem Israel die Bevölkerung in mehreren Stadtteilen von Beit Lahija in Flugblättern aufgefordert hatte, sich weiter südlich in Sicherheit zu bringen. Sie haben etwa in von den Vereinten Nationen betriebenen Schulen in Gaza-Stadt Zuflucht gefunden.

Nach israelischen Angaben sind inzwischen rund 800 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Getötet worden sei niemand. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte in einer Rundfunkansprache, die Angriffe könnten noch länger andauern. "Wir werden weiter mit Geduld, Zurückhaltung, Bestimmtheit, Verantwortung und Aggression vorgehen, um unsere Ziele zu erreichen, die Ruhe für einen langen Zeitraum wiederherzustellen und Hamas und anderen Terrorgruppen einen schweren Schlag zu versetzen", kündigte er an. "Wir wissen nicht, wann diese Operation beendet ist, es kann eine lange Zeit dauern."

det/ml (afp, dpa, rtr)