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Hoffnung auf erneutes Fußballfest

8. März 2011

In der Liga nur Mittelmaß hat der FC Schalke 04 seine Heimspiele in der Champions League in dieser Saison stets zum Ereignis werden lassen. Nächste Gelegenheit bietet das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Valencia.

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Spielszene aus dem Hinspiel (Foto: AP)
Wer kommt ins Viertelfinale? Schalke empfängt ValenciaBild: AP

Zum zweiten Mal nach 2008 könnte der FC Schalke 04 an diesem Mittwoch (09.03.2011) den Sprung unter die besten acht Mannschaften Europas schaffen. Die Chancen stehen nicht schlecht: Im Hinspiel gegen den spanischen Club FC Valencia erkämpften sich die Königsblauen ein 1:1-Unentschieden. Demnach würde schon ein 0:0 zum Weiterkommen reichen. Rechenspiele, auf die sich Trainer Felix Magath nicht einlassen möchte: "Ich halte es für zu gefährlich, auf ein 0:0 zu spielen, weil die Erfahrung zeigt, dass gegen Ende des Spiels der Druck steigt und dann jedes Tor bereits das Aus bedeuten könnte. Daher halte ich es für besser, selbst Tore erzielen zu wollen."

Trister Liga-Alltag und Europacup Bonbons

Ein guter Plan, der in der Bundesliga von Magaths Spielern allerdings häufig nicht umgesetzt wird. Dort läuft es alles andere als rund für die Schalker – am vergangenen Wochenende unterlagen sie mit 0:1 beim Vorletzten, dem VfB Stuttgart. Derzeit sind sie Tabellen-Zehnter, gerade mal 30 Punkte stehen auf der Habenseite. Damit ist eine erneute Qualifikation für die Champions League utopisch. Vielmehr müssen die Schalker immer noch nach unten schielen. Der 1. FC Kaiserslautern, zurzeit auf dem ersten Abstiegsplatz, Rang 17, in der Tabelle platziert, liegt nur fünf Punkte hinter ihnen.

Jubel Jefferson Farfan (Foto: dpa)
Zuletzt gab es eine Gala gegen Lyon - hier bejubelt Jefferson Farfan seinen Treffer zum 1:0Bild: picture alliance/dpa

Gut für Magath und seine Mannen, dass nun wieder die Kür – sprich die Champions League – auf dem Programm steht. Denn bisher in dieser Saison gerieten die Heimspiele in der Königsklasse nahezu ausnahmslos zum Fußballfest und sorgten für Entspannung bei den vom Liga-Alltag gepeinigten Schalker Fanseelen. 2:0 gegen Benfica Lissabon, 3:1 gegen Hapoel Tel Aviv und besonders überzeugend: 3:0 gegen den französischen Champion Olympique Lyon. Gelingt gegen den FC Valencia der vierte Heimsieg, gehört der FC Schalke 04 zum zweiten Mal zu den besten acht Mannschaften des Kontinents. 2008 kam man ebenfalls ins Viertelfinale, scheiterte aber mit zwei 0:1-Niederlagen am FC Barcelona. Diesmal ist nicht nur der sportliche, sondern auch der finanzielle Anreiz groß: Garantierte Zusatzeinnahmen in Höhe von rund sieben Millionen Euro winken. Keine kleine Summe, wenn man die Schalker Verbindlichkeiten, die sich auf 250 Millionen Euro belaufen sollen, bedenkt.

Ohne Huntelaar und Annan

Jubel Klaas-Jan Huntelaar und Raúl (Foto: dpa)
Raúl (r.) soll jubeln, Huntelaar kann nichtBild: picture-alliance/Sven Simon

Überlegen muss sich Felix Magath, wer neben Raúl im Schalker Sturm auflaufen soll. Der niederländische Nationalspieler Klaas-Jan Huntelaar ist nicht nur völlig außer Form, seine Innenbandverletzung, die er sich vor dem DFB-Pokal-Halbfinale gegen Bayern München im Training zugezogen hatte, lässt immer noch keinen Einsatz zu. So werden entweder der durchsetzungsstarke Mario Gavranovic oder der kopfballstarke Edu neben Raúl zum Zuge kommen. "Mir ist es egal, wer die Tore schießt", sagt Felix Magath lapidar. "Zwar hat Raúl schon öfter in seiner Karriere gegen Valencia getroffen, aber ich würde mich auch freuen, wenn mal ein anderer als Raúl gegen Valencia trifft."

Verzichten muss Felix Magath auch auf seinen defensiven Mittelfeldspieler Anthony Annan. Der Ghanaer ist im Europapokal für Schalke nicht spielberechtigt, da er in dieser Saison bereits für seinen alten Verein, den norwegischen Meister Rosenborg BK, in der Champions League Qualifikation auf dem Platz stand.

"Valencia kann nur offensiv"

Jubel Pablo Hernandez (Foto: dpa)
Pablo Hernandez traf gegen Mallorca doppeltBild: picture-alliance/empics

Die Spanier überraschen seit Monaten mit guten Leistungen. Vor der Saison fast pleite, mussten mit David Villa und David Silva zwei Nationalspieler und Leistungsträger verkauft werden. Die Erwartungen an den Champions-League-Finalisten von 2000 und 2001 waren entsprechend gering, dennoch liegt Valencia in der Liga auf dem dritten Rang hinter den übermächtigen Clubs FC Barcelona und Real Madrid. Am vergangenen Wochenende gab es einen 2:1-Auswärtssieg bei RCD Mallorca und auch in der Schalker Arena erwartet Felix Magath die Spanier offensiv: "Sie müssen ja ein Tor schießen um weiter zu kommen. Valencia muss nach vorne spielen, etwas anderes können sie auch nicht. Die Mannschaft hat großes spielerisches Potential aber Schwächen in der Defensive."

Und genau die will Magath mit seinen Schalkern ausnutzen, damit er auch in Zukunft auf die guten Ergebnisse in der Champions League hinweisen kann, wenn ihm Kritiker das schlechte Abschneiden in der Liga vorwerfen.

Barcelona und Donezk im Viertelfinale

Spielszene Barcelona gegen Arsenal (Foto: dpa)
Barcelona besiegte den FC ArsenalBild: picture-alliance/empics

Bereits für die Runde der besten Acht qualifiziert sind der FC Barcelona und Schachtar Donezk aus der Ukraine. Barcelona besiegte den FC Arsenal mit 3:1 (1:0). Gegen defensiv eingestellte Engländer tat sich Barça lange schwer. Messi (45.+3 und 71. per Foulelfmeter) sowie Xavi (69.) trafen für die Katalanen. Der Treffer für Arsenal war ein Eigentor durch Busquets (52.). Das Hinspiel hatte Arsenal noch mit 2:1 für sich entscheiden können.

Der ukrainische Meister Schachtar Donezk setzte sich mit 3:0 (1:0) gegen den AS Rom durch. Die Tore erzielten Hübschmann (18.), Willian (58.) und Eduardo (87.). Zwischenzeitlich hatte der Römer Borriello einen Foulelfmeter nicht verwandeln können (28.). Bereits das Hinspiel in Rom hatten die Ukrainer mit 3:2 gewonnen.

Autor: Andreas Ziemons
Redaktion: Joscha Weber