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Hooligan-Opfer Nivel ausgezeichnet

16. Oktober 2018

Der vor 20 Jahren bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich von deutschen Hooligans lebensgefährlich verletzte Gendarm Daniel Nivel erhält das Bundesverdienstkreuz.

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Frankreich Bundesaußenminister Maas überreicht das Bundesverdienstkreuz an Daniel Nivel
Bild: picture-alliance/dpa/photothek.net/X. Heinl

Der während der Fußball-WM vor 20 Jahren von deutschen Hooligans brutal zusammengeschlagene französische Ex-Polizist Daniel Nivel ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Nivel sei ein "Vorbild für Menschlichkeit", sagte Bundesaußenminister Heiko Maas, der dem 63-Jährigen die Ehrung am Dienstag in Paris verliehen hatte. Er habe sich trotz seiner lebensgefährlichen Verletzungen mit großer persönlicher Stärke für Gewaltfreiheit und einen friedlichen Sport eingesetzt. Damit sei er "zu einem Symbol gegen Hooligangewalt und Nationalismus geworden".

Tatort-Foto Daniel Nivel
Daniel Nivel wird von Hooligans angegriffenBild: picture-alliance/dpa

Beim Vorrundenspiel der DFB-Elf am 21. Juni 1998 gegen Jugoslawien (2:2) war es zu schweren Ausschreitungen durch Hunderte deutsche Krawallmacher gekommen. Polizist Nivel wurde dabei schwer verletzt und lag mehrere Wochen im Koma. Er trug irreparable Hirnschäden davon und ist einseitig gelähmt sowie auf einem Auge blind. Sechs Hooligans wurden zu mehrjährigen Haftstraßen verurteilt.

"Die Schande von Lens"

Maas betonte auch heute gingen "wieder Menschen auf die Straße, die vor Gewalt nicht zurückschrecken, die den Hitlergruß zeigen, Menschen jagen". Das sei unerträglich. Der Außenminister würdigte in diesem Zusammenhang die Leistung der Polizisten, die dafür "höchsten Respekt" verdienten.

 Auch DFB-Präsident Reinhard Grindel erinnerte an "die Schande von Lens" und macht deutlich: "Das Schicksal von Daniel Nivel mahnt uns, dass wir jeglicher Form von Gewalt in und außerhalb der Stadien die Rote Karte zeigen müssen", so Grindel. Die vom deutschen und französischen Fußballbund gemeinsam gegründete Daniel-Nivel-Stiftung setzt sich seit dem Jahr 2000 für Gewaltprävention im Fußball ein und hilft Opfern.

tk/sw (afpd)