1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Hubschrauberabsturz

19. Juni 2008

Beim Absturz eines spanischen Militärhubschraubers der EU-Friedenstruppe (EUFOR) in Bosnien sind alle vier Insassen getötet worden. Unter den Opfern befinden sich auch zwei Bundeswehrsoldaten.

https://p.dw.com/p/EN4G
Spanischer Hubschrauber vom Typ BO-105 (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa

Neben den beiden spanischen Piloten seien zwei deutsche Soldaten ums Leben gekommen, hieß es am Donnerstag (19.06.2008) in der spanischen Hauptstadt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Madrid ereignete sich der Absturz nahe der zentralbosnischen Stadt Travnik.

Der Hubschrauber befand sich auf einem Routineflug für die EU-Truppe in Bosnien. Die Ursache des Absturzes des Mehrzweck-Hubschraubers vom Typ BO-105 war zunächst unbekannt. Die sofort eingeleiteten Rettungsmaßnahmen seien wegen des bergigen Geländes "sehr schwierig", so ein EUFOR-Sprecher.

Absicherung des Vertrags von Dayton

Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung reagierte mit Betroffenheit auf den Absturz. Nach seinen Angaben waren die beiden Bundeswehrsoldaten beim Fallschirmjägerbataillon 263 in Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) stationiert. Das Unglück zeige, "mit welchem Risiko der Einsatz für Frieden und Stabilität verbunden ist", erklärte der Minister im Bundestag.

Weitere Infos zu Bosnien und Herzegowina

EUFOR, die aus fast 2200 Soldaten verschiedener Nationen bestehende EU-Truppe, hatte die Friedenssicherung in Bosnien und Herzegowina 2004 von der NATO übernommen, die 1995 den Auftrag erhalten hatte, den Friedensvertrag von Dayton abzusichern, mit dem der Krieg in Bosnien-Herzegwina zu Ende ging.

Spanien ist größter Truppensteller

Wie die von der NATO kommandierten Vorgänger-Missionen IFOR (Implementation Force) und SFOR (Stabilization Force) hat die EU-Streitmacht ein Mandat des UN-Sicherheitsrats.

Befehlshaber ist der spanische General Ignacio Martín Villalaín. Er
hat sein Hauptquartier in Sarajevo. Spanien ist mit 370 Soldaten der größte Truppensteller von EUFOR. Die Bundeswehr ist derzeit mit 130 Soldaten an der Friedenstruppe beteiligt. (wga)