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Gedenken an Opfer des Zugunglücks

14. Februar 2016

Etwa 800 Trauergäste haben in einem ökumenischen Gottesdienst der elf Todesopfer des Zugunglücks von Bad Aibling gedacht. Die Ursache der Katastrophe ist weiter unklar.

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Ökumenischer Gedenkgottesdienst nach dem Zugunglück in Bad Aibling (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa/U. Lein

Elf große weiße Kerzen brennen auf dem Marmoraltar der Kirche St. Georg in Bad Aibling für die elf Männer, die beim Zugunglück am vergangenen Dienstag ihr Leben verloren. "Nur gemeinsam kann man dieses Unglück ertragen", sagt der Münchner Kardinal Reinhard Marx während eines ökumenischen Gottesdienstes. Niemand könne die Frage nach dem Warum beantworten. Er wolle aber nicht, dass der Tod dieser Männer für sinnlos erklärt würde, "sie sind nicht weg, sie gehen mit uns", erklärt der Kardinal.

Die evangelische Regionalbischöfin für München und Oberbayern, Susanne Breit-Keßler, sagt in ihrer Predigt an die Angehörigen der Toten gewandt: "Wir wollen miteinander tragen, was unerträglich ist." Die drängende Frage nach dem "Warum" lasse sich "mit keiner noch so gescheiten Theologie" beantworten.

Bischöfin Breit-Keßler und Kardinal Marx (Foto: dpa)
Bischöfin Breit-Keßler und Kardinal MarxBild: picture alliance/dpa/U. Lein

An dem Gedenkgottesdienst nehmen überwiegend Angehörige der Toten und Verletzten teil sowie Mitarbeiter von Rettungsdiensten. Auch Bahnchef Rüdiger Grube und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sowie bayerische Minister sind nach Bad Aibling gekommen.

Am Faschingsdienstag waren in der Nähe der Kleinstadt auf einer eingleisigen Bahnstrecke zwei Züge ungebremst ineinandergerast. Die Unglücksursache steht noch nicht fest. Zwei Fahrtenschreiber aus den Unglückszügen sind ausgewertet. Dabei fanden Experten keine Hinweise darauf, dass Signale missachtet wurden.

Die weitgehend freigeräumte Unglücksstelle (Foto: dpa)
Die weitgehend freigeräumte UnglücksstelleBild: picture alliance/dpa/U. Lein

Die dritte Blackbox war erst am Freitag bei Aufräumarbeiten gefunden worden. Weil sie beschädigt ist, gilt die Auswertung als schwierig. Nach Presseberichten hat der Fahrdienstleiter in Bad Aibling noch vergeblich versucht, die Züge per Notruf zu stoppen.

Die Unfallstrecke wird nach Einschätzung der Deutschen Bahn noch mindestens bis zum nächsten Wochenende gesperrt bleiben. Nachdem die Einsatzkräfte die Aufräumarbeiten weitgehend abgeschlossen haben, stehen nun Reparaturen am schwer beschädigten Gleis an.

wl/rb (dpa, kna, epd)