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IAAF-Funktionäre lebenslang gesperrt

7. Januar 2016

Die Ethikkommission des Leichtathletik-Weltverbands IAAF verhängt im Skandal um Doping in Russland gegen drei Spitzenfunktionäre drakonische Strafen. Unter den Gesperrten ist auch der Sohn des früheren IAAF-Präsidenten.

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Der jetzt gesperrte russische Verbandschef Valentin Balakhnichev 2011 mit dem damaligen IAAF-Präsidenten Lamine Diack. Foto: Getty Images
Der jetzt gesperrte russische Verbandschef Balakhnichev (l.)2011 mit dem damaligen IAAF-Präsidenten DiackBild: Getty Images/S. Forster

Die Ethikkommission des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF hat im Zuge des Dopingskandals in Russland zwei russische Spitzenfunktionäre und den Sohn von Ex-IAAF-Präsident Lamine Diack lebenslang gesperrt. "Jede niedrigere Strafe würde der Schwere ihrer Verfehlungen nicht gerecht", heißt es in einer Erklärung der Kommission. Die Sanktionen treffen IAAF-Schatzmeister Valentin Balakhnichev, der zugleich Präsident des russischen Verbandes war, Russlands Ex-Cheftrainer Alexei Melnikov und Papa Massata Diack. Der Senegalese war als Marketing-Beauftragter für den Weltverband tätig. Der ehemalige Anti-Doping-Chef der IAAF, Gabriel Dollé aus Frankreich, wurde für fünf Jahre gesperrt. Das Quartett habe mehrfach gegen die Regeln des IAAF-Ethik-Codes verstoßen, teilte die Ethikkommission mit. Sie verurteilte Balakhnichev und Diack außerdem zu Geldstrafen von je 25.000 US-Dollar, Melnikov muss 15.000 Dollar zahlen.

Für Vertuschung von Dopingfällen kassiert

Den Funktionären wird vorgeworfen, Dopingfälle in Russland vertuscht und dafür hohe Geldsummen kassiert zu haben. So soll sich die russische Marathonläuferin Lilija Schobuchowa den Start bei den Olympischen Spielen 2012 in London mit 450.000 Dollar erkauft haben, um eine drohende Doping-Sperre zu vermeiden. In dem Skandal ermitteln die französischen Justizbehörden auch gegen Ex-IAAF-Präsident Lamine Diack. Er wird verdächtigt, für die Vertuschung von positiven Blutdoping-Fällen 200.000 Euro aus Russland erhalten zu haben.

IAAF-Chef Coe: "Starkes Signal"

"Die lebenslangen Sperren könnten kein stärkeres Signal senden, dass diejenigen, die versuchen, zu korrumpieren oder die Leichtathletik zu untergraben, zur Rechenschaft gezogen werden", sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe: "Wir werden weiterhin mit den französischen Behörden und der unabhängigen Kommission der WADA zusammenarbeiten." Die Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur will am Donnerstag kommender Woche den zweiten Teil ihrer Ermittlungsergebnisse veröffentlichen. Nach der Bekanntgabe des ersten Teils hatte die IAAF den russischen Leichtathletik-Verband vorläufig ausgeschlossen.

sn/asz (sid, dpa, afp)