Banner der Internationalen Deutschlehrertagung 2017 IDT  an einer Hauswand
Nachrichten für Lehrkräfte

IDT 2017: Erfolgreicher Deutschunterricht

Den Unterricht lebensnah und unterhaltsam gestalten – wie das geht, zeigt das Team der DW auf der Internationalen Deutschlehrertagung in Fribourg. Dabei ist vieles erlaubt, um die Motivation der Lerner zu fördern.

Zum inzwischen vierten Mal präsentierte die DW bei der Internationalen Deutschlehrertagung (IDT) vom 31. Juli bis 4. August ihr kostenloses Angebot zum Deutschlernen – darunter auch den neuen, mobilen Online-Sprachkurs „Nicos Weg“. Am Messestand, in Fachvorträgen und bei einem Konzert vor 350 begeisterten Gästen wurde die IDT zudem zur Bühne für die Fortsetzung des DW-Formats „Das Bandtagebuch mit EINSHOCH6“.

Eine Resolution zum Geburtstag

Die IDT, mit 1.800 Teilnehmern die weltweit größte Fachkonferenz für Deutsch als Fremdsprache, feiert in Fribourg in der Schweiz ihr 50-jähriges Bestehen. Sie ist der Ort für fachwissenschaftliche und unterrichtspraktische Diskussion sowie für den Meinungsaustausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander.

Seit 1967 findet die Tagung alle vier Jahre an immer wechselnden Orten statt. Im Jubiläumsjahr liegt ein wichtiger Schwerpunkt in der Erörterung sprach- und bildungspolitischer Forderungen, die im Rahmen der Tagung diskutiert und dann als veröffentlicht werden. Migration und sprachliche Integration in den deutschsprachigen Ländern sind dabei ebenso Thema wie Strategien zur weltweiten Förderung von Deutsch als Fremdsprache.Lerner motivieren – aber wie?

Besucher stehen vor einer Wand mit dem Logo DW und einem Glücksrad
Auch dieses Jahr herrschte bei der IDT reges Besucherinteresse am Info-Stand der DWnull DW

Eine Strategie zur Förderung der deutschen Sprache ist die Bereitstellung attraktiver Lernangebote. Wie sich mit zeitgemäßen Materialien und spannendem Unterricht eine Brücke in die reale Welt der Lerner herstellen lässt, war Thema beim Podium der Deutschen Welle.

Dort wurden Beispiele aus der Unterrichtspraxis präsentiert und von vier Experten aus Politik und Praxis erörtert. 200 Zuschauerinnen und Zuschauer ließen sich inspirieren und fanden neue Ideen für ihren Unterricht: von der gestalterischen Darstellung der Präpositionen bis hin zur Umsetzung eigener Videoprojekte.

Lerner abholen

„Man muss die Lerner abholen, wo sie stehen. Bei ihren persönlichen Interessen und auch bei ihrem Lernstand“: Dieses nur scheinbar einfache Rezept hält Lara Hedžić in ihrem Eröffnungsstatement bereit. Die stellvertretende Vorsitzende des Bosnisch-Herzegowinischen Deutschlehrerverbands verfügt über umfangreiche Unterrichtspraxis und weiß, wovon sie spricht. 

Zwei Frauen halten CDs der Band EINSHOCH6 in die Kamera
Unterhaltsames Lehrmaterial bietet das "Bandtagebuch mit EINSHOCH6"null DW

Sie ermunterte die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer dazu, keine Angst vor neuen Methoden oder dem Einsatz sozialer Medien zu haben. Man könne schon mit kleinen Projekten, wie zum Beispiel auf Deutsch kommentierten Fotos in Facebook oder WhatsApp, eine große Wirkung bei den Schülern erzielen und sie zur Sprachproduktion anregen.

Nicht immer alles neu erfinden

Hermann Funk unterstützt diese Aussage. Der Professor für Didaktik und Methodik von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Jena betont dabei, dass aber nicht alles immer neu erfunden werden müsse: „Nicht jedes neue Medium führt zu besserer Lernqualität“, so Funk.

Auch viele klassische Lernmittel, wie etwa Lehrbücher, seien inzwischen motivierend und handlungsorientiert konzipiert. Es sei die Aufgabe der Lehrkraft, die geeigneten Methoden zu wählen, um das eigenständige Lernen der Schüler zu fördern.Eine These, die auch Christopher Textor unterstützt, der im Auftrag des hessischen Kultusministeriums für die schulische Integration von Flüchtlingen zuständig ist: „Lehrerinnen und Lehrer haben eine wichtige Rolle – als Sprachvorbilder und Motivatoren.“ Mit dieser verantwortungsvollen Rolle lastet oft ein hoher Druck auf den Lehrkräften – nicht zuletzt auch, weil sie oftmals zwischen Curriculum und Lehrwerksprogression keinen Spielraum für eine kreative Unterrichtsgestaltung sehen. Eine Not, die auch Wassilios Klein, Experte für die Prüfungs- und Testentwicklung bei der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, kennt: „Schaffen Sie sich Freiräume, indem Sie das Lehrbuch bei Seite legen!“, ermuntert er die Lehrerinnen und Lehrer.

Menschen sitzen in einer Aula und schauen auf den Bildschirm
Das DW-Podium lockte viele Zuschauer annull DW

Auch die Inhalte der DW motivieren Deutschlerner

Auch am Info-Stand der Deutschen Welle waren motivierende Lerninhalte ein wichtiges Thema: Hier ließen sich rund 800 interessierte Lehrerinnen und Lehrer neue Produkte der DW zeigen, darunter eine Deutschlern-App für Kinder, einen Online-Sprachkurs für PC, Tablet und Smartphone und die neuen Songs aus der Erfolgsserie „Das Bandtagebuch mit EINSHOCH6“. 

EINSHOCH6 auf der Bühne
EINSHOCH6 gaben den IDT-Teilnehmern eine Kostprobe ihrer Musik null DW

Das Bandtagebuch verbindet Deutschlernen mit Hip-Hop-Musik und existiert nicht nur als Video-Serie im Internet. Workshops mit Live-Konzerten können als „Bandtagebuch auf Tour“ gebucht werden. Seit dem Start des Projekts im Jahr 2013 haben die DW und EINSHOCH6 mit dem „Bandtagebuch“ bereits über 15.000 Schüler und Lehrer weltweit erreicht.

Deutsch lernen mit Musik – live und hautnah

Die Begeisterung war groß, als EINSHOCH6 das neue Album „Reise um die Welt“ in einem großen Live-Konzert präsentierten. Rund 350 Lehrerinnen und Lehrer sangen und tanzten ausgelassen mit. Die nächste große „Bandtagebuch“-Tour startet bereits im Oktober und führt die Musiker rund einen Monat lang zu 18 Destinationen in den USA.