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IEA sieht Energiesektor vor Zeitenwende

13. November 2018

Eine explodierende globale Nachfrage, ein wachsender Markt in Asien, eine bedrohte Ölindustrie: Laut der Internationalen Energiebehörde IEA erlebt die Energiebranche den "dramatischsten Wandel" seit ihrer Entstehung.

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BdTD Bild des Tages Deutsch Arbeiter in Zhoushan
Wartungsarbeiten an Stromleitungen im chinesischen ZhoushanBild: Reuters

In ihrem in London veröffentlichten jährlichen Ausblick prognostiziert die Internationale Energieagentur ein starkes Wachstum der weltweiten Energienachfrage in den kommenden zwei Jahrzehnten. Bis 2040 werde der globale Bedarf um mehr als 25 Prozent steigen. Das gelte allerdings nur, wenn die Regierungen ihre Versprechen einhielten, zum Beispiel mehr auf energieeffiziente Technologien zu setzen. Ansonsten könne der Energiebedarf sogar um mehr als die Hälfte nach oben schnellen. Die Branche erlebe den "dramatischsten Wandel seit ihrer Gründung vor mehr als einem Jahrhundert", so die Experten.

Grund für die höhere Nachfrage sind vor allem ein erwarteter Anstieg der Weltbevölkerung um 1,7 Milliarden Menschen und steigende Einkommen. Besonders stark steige der Bedarf in Asien. In Indien etwa werde er sich bis 2040 voraussichtlich mehr als verdoppeln. Ohne Politikwechsel könnte sich der wachsende Energiehunger auf Energiepreise, Versorgungssicherheit und Umwelt auswirken, warnen die Experten. Alle Energiearten und Technologien würden künftig verstärkt nachgefragt, egal ob erneuerbar oder fossil.

Nachhaltiges Investment liegt im Trend

Elektromobilität bedroht Ölindustrie

Die Behörde kommt auch zu dem Schluss, dass Erdgas bis 2030 die Kohle als zweitwichtigste Energiequelle ablösen werde. Grund dafür seien unter anderem die Bemühungen, die Luftverschmutzung zu reduzieren. Dagegen werde der Ölbedarf durch Elektromobilität und effiziente Treibstofftechnologie in den kommenden 20 Jahren stärker sinken als bisher erwartet. Bis 2040 rechnet die IEA mit rund 300 Millionen Elektro-Autos auf den Straßen.

Nichtsdestotrotz sei auch eine Versorgungsknappheit ein ernstzunehmendes Szenario, wenn nicht ausreichend in neue Technologien investiert werde. Zudem müsse bei einer höheren Versorgungsvielfalt "Flexibilität zum Eckpfeiler der zukünftigen Strommärkte" werden, damit "die Lichter an bleiben", mahnt die IEA.

hk/rb (dpa, afp, rtr)