Die Architektur von Peter Eisenman
In Deutschland wurde Peter Eisenman vor allem durch seinen Entwurf für das Holocaust-Mahnmal in Berlin bekannt. Aber der preisgekrönte Architekt hat noch weitaus mehr entworfen.
Holocaust-Mahnmal
Eisenmans Stelenfeld liegt im Herzen Berlins, zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor. Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas wurde 2005 eröffnet. "Es ist ein wenig zu ästhetisch, es sieht ein wenig zu gut aus", sagte der Architekt nach der Fertigstellung. Sein Projekt war 1999 aus Hunderten von Vorschlägen ausgewählt worden. Inzwischen haben es Millionen von Menschen besucht.
Wexner Center for the Visual Arts
Das Wexner Center für die Künste war das erste wichtige öffentliche Gebäude, das Peter Eisenman als Architekt baute. Bis 1983, als er den Wettbewerb für den Auftrag der Universität Ohio gewann, war er eher als Lehrer und Theoretiker hervorgetreten. Das große weiße Metallgerüst verleiht dem Gebäude etwas Unfertiges - und zeugt von Eisenmans dekonstruktivistischer Grundhaltung.
Haus am Checkpoint Charlie
Das "Haus am Checkpoint Charlie" wurde ursprünglich für den sozialen Wohnungsbau in Berlin errichtet und war eines der Hauptwerke der Internationalen Bauausstellung 1987. Heute ist in dem Gebäude das Mauermuseum untergebracht. Eisenman bezog sich in seinem Entwurf auf das Zusammenspiel unterschiedlicher Quadratraster. Ursprünglich sollte noch eine Gartenanlage nach seinen Plänen gebaut werden.
Ehrenlöwe der 9. Architekturbiennale Venedig
2004 erhielt Peter Eisenman den Ehrenlöwen der 9. Architekturbiennale Venedig. Er stellte dort seine Entwürfe für die Kulturstadt in Santiago de Compostela vor. Thema der Biennale war "Metamorph", ein Hinweis auf die Wandlungsfähigkeit von Architektur. Eisenman war einer der Stars, dessen Werk diese Metamorphose architektonischer Formen, ihrer Materialien und ihrer Inszenierung belegte.
Cidade da Cultura in Santiago de Compostela
In der Nähe der Kathedrale von Santiago de Compostela auf dem Monte Gaiás steht das von Peter Eisenman konzipierte riesige Kulturzentrum, eine Mischung aus Architektur und Land-Art. Es lockt seit 2010 viele kunstbeflissene Pilger in das nordwestspanische Galizien. In der Landschaft versteckt sich eine Bibliothek, ein Archiv, ein Verwaltungsgebäude, zwei Museen und ein Theater mit 1500 Plätzen.
Modell für den Olympiapark Leipzig
Der Traum von Olympia: 2003 gehörte Leipzig zu den innerdeutschen Bewerberstädten für die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2012. Auch Eisenmans Büro warf den Hut in den Ring. In der Ausstellung "Olympische Visionen auf dem Weg zur Realität" war im März 2003 sein futuristisch wirkendes Modell zu sehen (rechts der Entwurf des Dresdner Architekten Peter Kulka). Die Bewerbung verlief im Sande.
University of Phoenix Stadium
Als 2005 das Berliner Holocaust-Mahnmal eingeweiht wurde, sagte Eisenman: "Ehrlich gesagt mache ich mir gar nicht so viele Gedanken über Mahnmale. Ich denke mehr an Sport." Vielleicht erinnerte er sich dabei an das Stadion, das er 2003 bis 2006 in Phoenix für das NHL-Football-Team Arizona Cardinals gebaut hatte und welches heute die Universität von Phoenix im Namen trägt.
Dieser Artikel erschien erstmals 2017. Dies ist eine aktualisierte Fassung.