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Fußball klerikal

20. Februar 2007

Wenn die Schweizer Garde kickt, ist Kritik verboten: Der Vatikan bereitet den "Klerus Pokal" vor. Unterdessen holt Vogts noch einen deutschen Trainer nach Nigeria. Die internationalen Fußballnachrichten des Tages.

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Klerus-Pokal-Trophäe mit Fußball als Kopf, Schuhen und geistlicher Kopfbedeckung (Quelle: dpa)
Seminaristen und Priester sind schon ganz heiß auf ihn diese TrophäeBild: picture-alliance/ dpa

Am Samstag (24.2.) beginnt die Fußball-Meisterschaft des Heiligen Stuhls. Am so genannten "Klerus Pokal" werden 16 Mannschaften aus 50 Ländern teilnehmen. Vor allem Seminaristen, Kollegbesucher und junge Priester spielen beim "Klerus Pokal" mit, auch ein Team der Schweizer Garde soll auflaufen. Allen Teilnehmern sind auf dem Feld laut Ausschreibung jegliche Unmutsäußerungen oder gar Kritik an den Schiedsrichtern unter Androhung eines sofortigen Platzverweises verboten.

Die Organisation des Turniers ist Ausdruck der wachsenden Fußball-Begeisterung im Vatikan. Tarcisio Bertone, der im vergangenen September zur rechten Hand von Papst Benedikt XVI. aufgestiegen ist, gilt als leidenschaftlicher Anhänger von Italiens Rekordmeister Juventus Turin und war 2004 für das italienische Fernsehen sogar schon einmal als TV-Experte im Einsatz.

Vogts holt auch Stein nach Nigeria

Der frühere Nationaltorwart Uli Stein (Quelle: dpa)
Der frühere Nationaltorwart Uli Stein (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa

Nach der Verpflichtung von Thomas Häßler hat Nigerias Fußball-Nationalcoach Berti Vogts seinen Trainerstab mit Uli Stein als Torwarttrainer komplettiert. "Nigeria ist eine absolute Spitzenmannschaft, und ich freue mich auf diese faszinierende Aufgabe und die Zusammenarbeit mit Vogts und Häßler", sagte der 52 Jahre alte Stein am Dienstag.

Sein erstes Länderspiel als verantwortlicher Chefcoach der "Super Eagles" bestreitet Vogts, der deutsche Europameister-Trainer von 1996, am 24. März gegen Uganda. Es ist ein Ausscheidungsspiel für den Afrika-Cup. "Alle weiteren Einsätze werden wir dann absprechen", sagte Stein, der für Arminia Bielefeld, den Hamburger SV und Eintracht Frankfurt 512 Bundesliga-Einsätze bestritt.

Irakischer Bombenterror macht vor Fußballern nicht Halt

Nach einer Bombenexplosion in Bagdad ist der irakische Fußballer Ihab Kareem vom Erstligaklub Al Sena seinen Verletzungen erlegen. "Wir haben einen unserer wichtigsten und profiliertesten Spieler im Mittelfeld verloren", wird Al-Sena-Trainer Said Mohamed Al Sheikhli auf der Internetseite der asiatischen Fußball-Konföderation AFC zitiert.

Bei dem Attentat vergangene Woche waren insgesamt 80 Personen getötet worden. Kareems Teamkollege Ahmed Naser hatte durch die Explosion ein Bein verloren. Die beiden Erstligaspieler hatten einen gemeinsamen Einkaufsbummel unternommen, als sie Opfer des Anschlags wurden.

ManU-Stürmer Larsson kehrt nach Schweden zurück

Der schwedische Fußball-Altstar Henrik Larsson hat alle Spekulationen über einen Verbleib beim englischen Tabellenführer Manchester United beendet. Er werde wie geplant am 12. März zu seinem schwedischen Heimatverein Helsingborgs IF zurückkehren, bekräftigte Larsson am Dienstag. Zuletzt hatte ManU starkes Interesse gezeigt, den ausgeliehenen Angreifer über diesen Zeitpunkt hinaus an sich zu binden.

"Ich sage nicht, dass mich das Interesse nicht ehrt. Aber ich habe andere Dinge zu erledigen" sagte der frühere Nationalspieler. Bereut habe er den Zwischenstopp in Manchester aber nicht: "Das ist ein großes Abenteuer für mich. Es hat wunderbar gepasst." ManU hatte Larsson zu Jahresbeginn überraschend unter Vertrag genommen, um seine verletzungsbedingten Probleme im Angriff zu beheben.

Weltmeister-Torwart Pumpido als Trainer zurückgetreten

Nery Pumpido, Torwart der argentinischen Fußball-Weltmeistermannschaft von 1986 in Mexiko, ist als Trainer von Argentiniens Erstligist Newell's Old Boys aus Rosario zurückgetreten. Dies bestätigte ein Klub-Sprecher. Am Wochenende musste der Pumpido-Klub im zweiten Spiel in der Clausura-Meisterschaft gegen River Plate Buenos Aires erneut eine Niederlage einstecken.

Pumpido hatte das Trainer-Amt bei dem Verein im Oktober 2005 übernommen. Seit September vergangenen Jahres ist der Pumpido-Klub ohne Sieg. Den größten Erfolg als Trainer feierte der ehemalige Keeper im Jahr 2002, als er mit Olimpia aus Asuncion (Paraguay) die Copa Libertadores, die Champions League für südamerikanische Vereinsmannschaften, gewann. Im WM-Finale hatte sich Argentinien 1986 im Estadio Azteca von Mexiko-Stadt mit 3:2 gegen Deutschland durchgesetzt.

Amokfahrer von Berliner Fanmeile schuldunfähig

Der Amokfahrer, der 2006 auf der Berliner Fanmeile zur Fußball-Weltmeisterschaft 26 Menschen verletzt hatte, ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft schuldunfähig. Die Anklagebehörde habe die dauerhafte Unterbringung des 34-Jährigen in einer psychiatrischen Klinik beantragt, sagte Staatsanwaltssprecher Michael Grunwald am Dienstag.

Der aus Indien stammende Mann hatte am 2. Juli 2006 mit seinem Wagen Absperrgitter zur Fanmeile in der Nähe des Brandenburger Tores durchbrochen. Ein Attentatsversuch war ausgeschlossen worden. Der unmittelbar nach der Tat festgenommene Fahrer wurde in einem Haftkrankenhaus untergebracht. An die Amokfahrt könne sich der Mann nicht erinnern, sagte der Staatsanwaltssprecher. (ana)