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Glaube

Imam ruft Hilfe für brennende Kirche

12. Juni 2018

In Ägypten hat sich ein Beispiel für interreligiöse Hilfsbereitschaft abgespielt: Ohne den Hilferuf des Imams einer nahegelegenen Moschee wäre die koptisch-orthodoxe Kirche vermutlich ein Raub der Flammen geworden.

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Ägypten, Al-Aqmar-Moschee, Minarett in Kairo
Bild: picture-alliance /akg-images/A. Jemolo

Offenbar war in der Nacht zu diesem Montag ein Baugerüst an der koptisch-orthodoxen Anba Makar in Shubra al-Khaimah im Norden von Kairo in Brand geraten. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Fides zufolge wird als Unglücksursache ein Kurzschluss in der elektrischen Anlage des Gotteshauses vermutet, das momentan wegen Umbauarbeiten eingerüstet ist.

Der Imam der nahegelegenen Moschee, Scheich el-Jamea, setzte daraufhin einen Hilferuf über die Lautsprecher ab, mit denen er sonst seine Gläubigen zum Gebet ruft. Unter den ersten Helfern waren demnach viele junge Muslime, die sich zum abendlichen Fastenbrechen im Fastenmonat Ramadan versammelt hatten. Einheiten des örtlichen Zivilschutzes löschten die Flammen später komplett.

Der koptisch-orthodoxe Bischof Morcos von Shubra al-Khaymah bedankte sich offiziell bei dem Imam für dessen rasches Handeln und würdigte es als Zeichen eines spontanen und konkreten Bemühens um ein friedliches Zusammenleben.

In Ägypten sind koptische Kirchen in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Anschlägen radikalislamischer Terroristen gewesen. Bei den Anschlägen wurden Hunderte von Gläubigen getötet.

mak/sti (kna, fides)