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Politik

18. Mai 2010

Bundespräsident Köhler ist im Rahmen seines fünftägigen China-Besuches mit Ministerpräsident Wen Jiabao zusammengetroffen. Der chinesische Regierungschef nannte Köhler einen "alten Freund".

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Bundespräsident Köhler zu Bsuch in China (Foto: AP)
Herzliches Treffen in Peking: Chinas Premier Wen Jiabao und Bundespräsident Horst Köhler (Foto: AP)Bild: AP

Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao ist besorgt über die globale Finanzkrise. Deren Folgen seien schlimmer als erwartet, sagte Wen bei einem Treffen mit Bundespräsident Horst Köhler in Peking am Dienstag (18.05.2010). Zwar erhole sich die Weltwirtschaft langsam wieder, allerdings nicht in allen Ländern. Die größten Wirtschaftsmächte müssten daher enger zusammenarbeiten, so der chinesische Regierungschef gegenüber dem deutschen Bundespräsidenten.

Treffen in aller Herzlichkeit

Köhler hält sich zu einem fünftägigen Besuch in China auf. Das Treffen mit dem chinesischen Regierungschef bildete den Abschluss seiner politischen Gespräche. Dabei war die Zusammenkunft der beiden Politiker von besonderer Herzlichkeit geprägt. Wen Jiabao begrüßte Köhler als "alten Freund". Er könne sich - so Wen Jiabao weiter - nicht mehr erinnern, wie oft er und Köhler sich schon gesehen hätten. Köhler habe freundschaftliche Gefühle für China und kenne sich gut mit Wirtschaft und Finanzen aus. Das beindrucke ihn sehr, so der chinesische Ministerpräsident.

Köhler hatte in seiner früheren Funktion als Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) China seit 1986 regelmäßig besucht. Der Bundespräsident bezeichnete das Land bei seinem jüngsten Treffen mit Wen Jibao als einen verlässlichen Partner, der zunehmend auch offene und kritische Meinungen verkraften könne. Köhler wies in diesem Zusammenhang auch auf die Menschenrechtsfrage hin. Es werde China letzlich nicht dienen, diese Frage nur zweitrangig zu behandeln, betonte das deutsche Staatsoberhaupt.

Rede auf der Expo in Shanghai

Köhler reist nach seinen politischen Gesprächen in Peking weiter nach Shanghai, wo er auf der Weltausstellung Expo eine Rede hält. Dort wird am Mittwoch ein eigener Deutschlandtag begangen.

Deutscher Expo-Pavillon
Leuchtende Farben: Eine Impression vom deutschen Expo-Pavillon in ShanghaiBild: Yovohagrafie, Deutscher Pavillon

Der deutsche Pavillon gehört zu den besonderen Attraktionen, leider hat dies in den vergangenen Tagen aber auch unerwünschte Begleiterscheinungen gezeitigt. Etwa zwei Stunden lang müssen die Expo-Besucher warten, bis sie Zugang zum deutschen Pavillion haben.

Zumindest gelegentlicher Unmut beim Publikum ist die Folge. Die deutsche Expo-Sprecherin Marion Conrady bestätigte, dass die chinesischen Organisatoren um zusätzliche Sicherheitskräfte gebeten worden seien. Es seien, so Conrady, aber immer nur wenige, die negativ auffielen. Die Unruhestifter würden aus der Warteschlange entfernt und verzögen sich wieder.

Die Erwartungen wurden noch nicht erfüllt

Der deutsche Pavillon steht unter dem Motto: "Balancity - die Stadt im Gleichgewicht". Deutschland läßt sich seinen bislang größten Auftritt auf einer Weltausstellung etwa 50 Millionen Euro kosten. Insgesamt hat die Expo die Erwartungen der chinesischen Organisatoren allerdings nicht erfüllt: Seit der Eröffnung am 1. Mai kamen etwa drei Millionen Besucher. Erwartet worden waren rund sechs Millionen Gäste. Neben langen Warteschlangen und hochsommerlichenTemperaturen in Shanghai werden häufig auch die hohen Eintrittspreise als Grund dafür genannt, dass die Expo in Bezug auf die Besucher-Zahlen den Erwartungen bisher nicht gerecht werden konnte.

Autor: Hans Ziegler
Redaktion: Michael Wehling