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In Kenia werden grüne Technologien Wirklichkeit

Sonia Phalnikar/ke11. Juni 2013

In Kenia steht das weltweit erste Klima-Innovations-Zentrum, eine Initiative der Weltbank. Hier werden Unternehmen dabei unterstützt, ihre grünen Ideen zu realisieren.

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Im September 2012 hat die Weltbank das Klima-Innovations-Zentrum (Climate Innovation Centre, CIC) zusammen mit den Regierungen von Dänemark und Großbritannien in der kenianischen Hauptstadt Nairobi gegründet. Es wird mit insgesamt 15 Millionen US-Dollar in den kommenden fünf Jahren unterstützt. Das Ziel des Zentrums ist es, innovative Ideen im Bereich erneuerbarer Energien, Wasser und Abwasser sowie Landwirtschaft voranzutreiben.

Kleine und mittlere Unternehmen, die in diesen Bereichen arbeiten, können ihre Ideen einreichen. Werden sie akzeptiert, bekommen die Unternehmer finanzielle Unterstützung, fundierte Beratung und eine passende Marktanalyse.

“Das Zentrum soll Nährboden für grüne Technologien sein”, sagt Edward Mungai, Chef des Zentrums. 200 Bewerbungen seien eingegangen, sagt er, 30 davon würden nun unterstützt. Die Unternehmer erhielten Zuschüsse in Höhe von 25.000 bis 100.000 US-Dollar, um ihre Ideen umzusetzen.

Eine dieser Firmen ist ein kenianisches Unternehmen, das eine Brennpaste auf der Basis von Ethanol herstellt. Ethanol entsteht als Abfallprodukt bei der Zuckerproduktion und wird auch zur Herstellung alkoholischer Getränke verwendet. Allerdings liegen auf Ethanol, das eine saubere Alternative zu Kerosin wäre, in Kenia hohe Steuern. “Die Firma kann also nicht wettbewerbsfähig werden”, sagt CIC-Chef Mungai. “Wegen der hohen Steuern ist der Preis für Ethanol höher als der für Kerosin.” Das Innovations-Zentrum versucht nun bei der Regierung durchzusetzen, die Steuern anzupassen und zwischen Ethanol zum Kochen und Ethanol in alkoholischen Getränken zu unterscheiden.

Technische Unterstützung durch das CIC erhält außerdem ein Biogas-Produzent, der erschwingliche Fermentierungsanlagen für kenianische Bauern anbietet, die über ein Prepaid-System bezahlt werden können.

Mungai hofft, dass in den kommenden fünf Jahren bis zu 70 solcher Ideen auf dem Markt umgesetzt werden können. “Es ist besser, den Klimawandel auf lokaler Ebene anzugehen”, sagt er. “Von unten nach oben anzusetzen ist besser, als von oben nach unten.”

Die Weltbank plant, in den kommenden Jahren fünf weitere dieser Innovationszentren in Afrika zu errichten.