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Choleraausbruch in Mexiko

6. Oktober 2013

Die Infektionszahlen steigen nach den jüngsten Unwettern weiter an. Nun hat das mexikanische Gesundheitsministerium einen Ausbruch der Cholera bestätigt. Betroffen ist vor allem das Zentrum des Landes.

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Menschen in einem Boot vor überschwemmten Häusern in Mexiko (Foto: REUTERS)
Bild: Reuters

Am Wochenende hat die Krankheit erstmals auch eine Bundesgrenze übersprungen. Bislang grassierte der Erreger nur im Bundesstaat Hidalgo, nun wurden erstmals auch Fälle im benachbarten Bundesstaat México registriert. Nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörde haben sich in der Ortschaft Lerma nahe der Provinzhauptstadt Toluca zwei Menschen mit der Infektionskrankheit angesteckt.

Behörden sehen keine Epidemie

Angesichts der räumlichen und zeitlichen Häufung der Fälle könne nun aber von einem Ausbruch der Cholera gesprochen werden, sagte Gesundheitsministerin Mercedes Juan nach dem Besuch eines Krankenhauses in der Stadt Huejutla. Insgesamt gibt es bis jetzt 79 bestätigte Infektionen, 78 weitere Fälle werden derzeit noch untersucht. Bislang ist ein Mensch an Cholera gestorben. Von einer Epidemie wollen die Behörden jedoch noch nicht sprechen.

Möglicherweise wurde die Cholera aus Kuba, Haiti oder der Dominikanischen Republik eingeschleppt. Der erste Fall trat bereits vor Beginn der Wirbelstürme "Manuel" und "Ingrid" vor knapp drei Wochen auf. Die beiden Hurrikans Ingrid hatten in Mexiko schwere Verwüstungen hinterlassen. Sie beschädigten fast 26.000 Wohnhäuser und 3500 Schulen, wie die Regierung mitteilte. 157 Menschen kamen bei Überschwemmungen und Erdrutschen ums Leben. Mehr als 1,6 Millionen Menschen leiden noch immer unter den Folgen.

Neue Unwetter bedrohen Mexiko

Mangel an sauberem Trinkwasser

So dürfte vor allem der Mangel an sauberem Trinkwasser in den Flutgebieten zu der Ausbreitung der Cholera geführt haben und die Lage noch weiter verschärfen. Die mexikanischen Gesundheitsbehörden versuchen das Trinkwasser in den betroffenen Gebieten mit Chlor zu reinigen und teilten mit, dass bereits rund 1,7 Millionen Liter mit Chlor versetzt und fast 350 Zisternen desinfiziert worden seien. Ferner würden Experten regelmäßig Proben von Lebensmitteln nehmen und im Labor untersuchen.

Cholera ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die meist über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen wird. Die Krankheit löst starken Durchfall und Erbrechen aus und kann unbehandelt zum Tod führen.

cw/hf (dpa, reuters)