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Indien - Comedybühne Kookaburra

15. Mai 2019

Der indische Humor beruhe auf Schadenfreude, sagt Sanjay Shihora. In einer ehemaligen Bankfiliale in Prenzlauer Berg betreibt er die Comedybühne Kookaburra, wo neben Künstlern auch Zuschauer auftreten können.

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Euromaxx-Projekt Planet Berlin | Indien | Kookaburra Comedy Club (Foto: Lena Ganssmann)
Bild: Lena Ganssmann

Zwei große Zufälle haben das Leben von Sanjay Shihora maßgeblich beeinflusst. 1986 gewann der gebürtige Inder mit 18 Jahren einen Theaterwettbewerb in Mumbai, in dessen Jury Marcel Marceau saß. Der berühmte französische Pantomime lud den Inder ein, in seiner Pariser Schule eine Ausbildung zu machen.

So zog Sanjay Shihora nach Paris. Bei einem dortigen Workshop traf er auf die Berlinerin Svenja: Liebe auf den ersten Blick. 1991 ging es gemeinsam nach Berlin, 2001 erfolgte der Sprung ins kalte Wasser: das eigene Theater.

"Nach Jahren des Tourens mit der Comedyshow wollten wir richtig sesshaft werden", erzählt Sanjay Shihora. Die Location, eine ehemalige Bankfiliale in der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg, war ideal als Comedybühne für rund 100 Zuschauer. Ein gediegener, angenehm unpompöser Raum mit vielen Fotos von Künstlern an den Wänden und einer kleinen Theke mit Erfrischungen zu moderaten Preisen.

Bekannte Künstler

Seither kommen Comedy- und Kabarettfans hier fast jeden Abend auf ihre Kosten. Bekannte Künstler wie Kurt Krömer und Eckart von Hirschhausen gaben hier schon Gastspiele, sonntags beim Open Stage ab 19 Uhr kann sich sogar jeder auf der Bühne ausprobieren.

Jeden Dienstag gibt es auch ein englisches Programm. Der Namenspatron Kookaburra ist übrigens ein australischer Vogel, dessen Rufen wie Gelächter klingt. Den Berufswunsch Comedian hegte Sanjay Shirora bereits als Kind: Seit er drei Jahre alt war, wirkte er jeden Sonntag beim Kindertheater und in Kinderradio-Sendungen mit. "Der indische Humor beruht vor allem auf Schadenfreude“, erklärt er. "Der deutsche Humor hat im Kontrast eine große Vielfalt."

Nach 18 Jahren Comedyclub Kookaburra lässt sich konstatieren: eine Erfolgsgeschichte. "Kleinkünstler sind Lebenskünstler", so der extrem freundliche Hausherr. Selten begegnet man jemandem, der so in sich zu ruhen scheint: "Ich bin klein, aber mein kleiner Chef. Dafür bin ich dankbar." Und ist Berlin für Sanjay Shihora zur Heimat geworden? "Die Heimat ist in mir selbst. Wenn ich mich wohlfühle, dann bin ich daheim."

Autor: Martin Schwarz

KOOKABURRA
Schönhauser Allee 184
10119 Berlin-Prenzlauer Berg