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Vorsichtige Annäherung

30. September 2013

Indien und Pakistan wollen die Spannungen an der Grenze zur umstrittenen Kaschmir-Region abbauen. Darauf verständigten sich die Regierungschefs beider Länder, Sharif und Singh, am Rande der UN-Vollversammlung.

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Nawaz Sharif und Manmohan Singh bei ihrem Treffen in New York (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Nach einem Handschlag vor laufenden Kameras zogen sich Indiens Premierminister Manmohan Singh und sein pakistanischer Amtskollege Nawaz Sharif zu einem rund einstündigen Treffen zurück. Das Gespräch der Ministerpräsidenten in einem New Yorker Hotelzimmer gilt als Versuch, die angeschlagenen Beziehungen zwischen Neu Delhi und Islamabad zu verbessern. Es war das erste Treffen der beiden Politiker.

Laut offiziellen Angaben haben Sing und Sharif ihre Militärs beauftragt, die seit 2003 geltende Waffenruhe durchzusetzen. In den beiden Ländern soll dazu jeweils ein hochrangiger Militärgeneral eingesetzt werden.

Dauerkonflikt seit 1947

Die verfeindeten Atommächte hatten sich zuvor immer wieder gegenseitig beschuldigt, die Waffenruhe zu verletzen. Beide Staaten beanspruchen die Region im Himalaya seit gut 65 Jahren jeweils für sich. In der mehrheitlich muslimischen Bergregion Kaschmir gibt es immer wieder gewaltsame Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Indien hat hunderttausende Soldaten in Kaschmir stationiert, seitdem dort 1989 von Pakistan unterstützte Aufständische zu den Waffen gegriffen hatten. Seit ihrer Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft 1947 haben die beiden Länder drei Kriege um die Region im Himalaya geführt. An der gemeinsamen Grenze hatte es auch in den vergangenen Wochen immer wieder Scharmützel gegeben.

Sharif hatte am Freitag in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung zu einem Neuanfang in den Beziehungen zwischen Pakistan und Indien aufgerufen. Ähnlich äußerte sich Singh vor dem UN-Gremium. Singh hatte allerdings unter anderem zur Bedingung gemacht, dass Kaschmir als Teil Indiens gelten müsse.

qu/se (afp, dpa)