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"Industrie 4.0" auf der Hannover Messe

6. April 2014

Es ist die weltgrößte Industrieschau auf dem weltgrößten Messegelände: Am Abend eröffnet Kanzlerin Merkel die Hannover Messe. Seit 1947 zeigen Aussteller aus aller Welt ihre Technologien für die Fabriken der Zukunft.

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Roboter-Arm in der industriellen Produktion (Foto: Fotolia)
Bild: Fotolia/svedoliver

Unter dem Motto "Integrated Industry - Next Steps" steht in diesem Jahr die Digitalisierung der Industrie im Mittelpunkt. Dabei geht es um selbstlernende Fabriken und Energiesysteme im Wandel. Rund 5000 Aussteller wollen auf der Hannover Messe der Frage nachspüren, wie weit der Fortschritt auf dem Weg zur vernetzten "Industrie 4.0" ist.

Deutschland will mit einer Allianz aus Forschung, Politik, Unternehmen und Verbänden den Ton vorgeben - die Messe zieht daher auch viele Schwergewichte aus Politik und Wirtschaft an. Die Amerikaner, die unter dem Schlagwort "Advanced Manufacturing" - also dem fortgeschrittenen Produzieren - am gleichen Thema arbeiten, schicken ebenfalls Spitzenvertreter ihrer Wirtschaft.

Partnerland Niederlande

Knapp die Hälfte der Aussteller kommt aus Deutschland, vor China mit gut 500, Italien mit 267 und die Niederlande mit 230 Teilnehmern.

Holland ist diesmal auch das Partnerland der Messe. Gemeinsam mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte wird Bundeskanzlerin Angela Merkel den Startschuss für die Messe geben. Am Montagvormittag begleitet Rutte sie bei ihrem traditionellen Eröffnungsrundgang. Bis zum Ende am Freitag sollen mindestens 180.000 Besucher die Schau gesehen haben.

Die Gäste dürfen nicht nur Maschinen, Prospekte, Werkstücke und Anlagen erwarten, sondern auch spektakuläre Demonstrationen dessen, was heute bereits machbar ist. So etwa im Bereich der Bionik, bei der die Natur mit ihren Energiespar-Tricks zum Vorbild für moderne Maschinen wird. Ein hüpfendes Roboter-Känguru soll dies den Besuchern auf der Messe eindrucksvoll demonstrieren.

Mahnungen der Wirtschaft

Zur Tradition der Messe gehört auch, dass sich wichtige Industrieverbände, die Energiewirtschaft und die Maschinenbauer zu ihren Geschäftserwartungen äußern. Die Aussichten der Branche dürften in diesem Jahr besser ausfallen, da sich die Konjunktur in vielen Ländern Europas erholt. Allerdings gibt es wegen der Krim-Krise auch viel Unsicherheit.

Zudem beklagt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) eine zu geringe Unterstützung durch den Staat. Die Wirtschaft habe im vergangenen Jahr mit 54 Milliarden Euro mehr Geld als je zuvor in Forschung und Entwicklung gesteckt, sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo. Der Staat fördere dies derzeit mit vier Prozent. In den wichtigsten Konkurrenzstandorten seien es im Schnitt jedoch 15 Prozent. Grillo warnte deshalb vor einem "Bedeutungsverlust des Innovationsstandortes Deutschland".

rb/wa (dpa, rtr)