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Inflation verharrt knapp über Null

18. August 2016

Die Preise in der Eurozone steigen fast nicht mehr – trotz der Geldschwemme, die die EZB ausgelöst hat. Der Ölpreis ist schuld.

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Euro-Einführung in Litauen
Bild: AFP/Getty Images/P. Malukas

Im Juli betrug die Jahresteuerung 0,2 Prozent, das heißt die Preise waren gerade einmal 0,2 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Verglichen mit dem Juni dieses Jahres verbilligten sich Waren des täglichen Bedarfs sogar um 0,6 Prozent.

Wesentlicher Grund für die niedrige Inflation sind die Energiepreise. Die fielen im Juli aufs Jahr gerechnet um 6,7 Prozent. Benzin für Autos zum Beispiel kostete in Deutschland laut Internationaler Energieagentur im Juli 11,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die europäische Statistikbehörde Eurostat erfasst die Preisentwicklung für die 19 Staaten der Euro-Zone gemeinsam.

Rechnet man die Energiekosten heraus, zogen die Lebenshaltungskosten um 1,4 Prozent an. Das lag an einem leichten Plus bei Preisen für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak sowie Dienstleistungen.

Deutschland Luminale 2016
Im Kampf gegen Deflation: EZB-Sitz in FrankfurtBild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Furcht vor Deflation

Die Europäische Zentralbank EZB strebt eine Preissteigerung von zwei Prozent an, also deutlich mehr als das derzeitige Niveau von 0,2 Prozent. Um ihr Ziel zu erreichen, haben die Zentralbanker eine wahre Geldschwemme ausgelöst. Seit März 2015 nahmen die Frankfurter Währungshüter und die nationalen Notenbanken der Euro-Länder allein Wertpapiere von Staaten im Umfang von 968,64 Milliarden Euro in ihre Bücher.

Grund für die extrem lockere Geldpolitik der EZB mit dem großangelegten Aufkaufprogramm von Wertpapieren ist die Furcht vor einer Deflation. Damit ist gemeint, dass stagnierende oder schrumpfende Preise Verbraucher und Unternehmen verleiten könnten, Kauf- oder Investitionsentscheidungen aufzuschieben – mit der Folge einer gefährlichen Abwärtsspirale.

ar/wen (dpa, rtr)