Interview: Navigator zur weltweiten Medienfreiheit | Regionen | DW | 29.04.2015
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Regionen

Interview: Navigator zur weltweiten Medienfreiheit

Ausführliche Hintergrundinformationen und spielerisches Lernen: DW Akademie Direktor Christian Gramsch erklärt, wie der Media Freedom Navigator über Medienfreiheit aufklärt.

Am 3. Mai ist der Internationale Tag der Pressefreiheit. Zu diesem Anlass startet die DW Akademie den Media Freedom Navigator, ein Online-Angebot mit Informationen zur Lage der Medienfreiheit weltweit. Wie steht es um diese?
Leider ist der Trend der vergangenen Jahre eindeutig: Die Herausforderungen sind größer geworden. Es gibt kaum Länder, die große Sprünge in Richtung freie Medienlandschaften gemacht haben. Aber leider sehen wir in vielen Ländern zunehmend repressive Mediengesetze. Auch die Gewalt gegen Journalisten nimmt zu. Dabei spielen auch nicht-staatliche Gruppen wie der sogenannte Islamische Staat oder die Drogenkartelle in Lateinamerika eine katastrophale Rolle. Wir sehen zwar, dass der digitale Wandel in vielen Ländern Freiräume schafft, die von professionellen Medienschaffenden, aber auch von Bürgerjournalisten und Bloggern genutzt werden. Dem steht im Internet aber ein besorgniserregendes Ausmaß an digitaler Überwachung und Zensur sowie oft auch gezielter Propaganda gegenüber.

Christian Gramsch

"Leider sehen wir in vielen Ländern zunehmend repressive Mediengesetze", so Direktor Christian Gramsch

Was bietet der Media Freedom Navigator?
Mit unserem Online-Angebot Media Freedom Navigator kann der Nutzer über eine interaktive Weltkarte auf Länder-Bewertungen der wichtigsten Medienfreiheits-Indizes zugreifen. Auf einen Blick liefern wir damit die wichtigsten Einschätzungen zur Medienfreiheit. Wir wollen aber nicht bloß die Daten von Organisationen wie Reporter ohne Grenzen oder Freedom House aufbereiten, sondern auch Informationen darüber liefern, wie diese Rankings zustande kommen. Dafür gibt es ausführliche Hintergrundtexte und Linklisten sowie einen Quiz mit Fragen zu Medienfreiheit und zu den Indizes. So können die Nutzer spielerisch lernen.

Warum dieses Projekt?
Die DW Akademie trägt mit ihren Projekten rund um den Globus zu einer Verbesserung der Medien- und Meinungsfreiheit bei. Die Organisationen, die die weltweiten Entwicklungen in diesem Bereich analysieren, liefern mit ihren Daten und Fakten eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit. Wir möchten mit unserem Angebot auch das Bewusstsein dafür schärfen, wie diese Indizes erhoben werden. So weiß der Nutzer, was die Rankings und Indizes sagen und was nicht. Jede der Analysen hat ihre Stärken und Schwächen. Im vergangenen Jahr haben wir dem Thema ein Handbuch gewidmet. Dieses Jahr bringen wir ein Angebot ins Netz, mit dem diese Analysen schnell und einfach genutzt werden können.

An wen richtet sich das Angebot?
Der Media Freedom Navigator richtet sich an Experten in den Bereichen Medienfreiheit und Menschenrechte, insbesondere in unseren Partnerländern. Das können Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen sein genauso wie Aktivisten, Wissenschaftler oder Journalisten. Aber es ist auch ein Werkzeug für Menschen, die in der Entwicklungs- oder Außenpolitik arbeiten und sich mit der politischen Lage in einem Land beschäftigen – da gehört Medienfreiheit selbstverständlich dazu.

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