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Drei russische Leichtathleten nachträglich disqualifiziert

20. August 2016

Gerade hat Stabhochsprung-Star Issinbajewa bei ihrem Rücktritt von bösen Unterstellungen gesprochen, da werden drei weitere ihrer Landsleute des Dopings bei den Spielen 2008 überführt.

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China Olympiade 2008 - Staffellauf Frauen - Anastasia Kapachinskaya
Anastasija Kapatschinskaja (r.) gehört zu den jetzt disqualifizierten RussinnenBild: Getty Images/AFP/O. Morin

Russlands Leichtathletik-Erfolge bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 sind durch drei weitere überführte Dopingsünder noch mehr in Frage gestellt worden. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) disqualifizierte die Athleten und strich deren Ergebnisse aus den Listen. Die 4x400-Meter-Staffel verlor ihre Silbermedaille. Bei der Läuferin Anastasija Kapatschinskaja wurden die Anabolika Turinabol und Stanozolol nachgewiesen. Sie war zudem Fünfte auf der Einzelstrecke geworden.

Nach der Disqualifikation der Russen ging Silber an Jamaika und Bronze an Weißrussland. Die deutsche Staffel verbesserte sich von Rang acht auf Platz sieben.

Ebenfalls überführt wurden laut IOC Zehnkämpfer Alexander Pogorelow, der den vierten Platz erreicht hatte, und Kugelstoßer Iwan Juschkow, der Zehnter geworden war. Beide hatten nach den Angaben ebenfalls Turinabol genutzt.

Zuvor hatte Russland schon die Goldmedaillen der 4x100-Meter-Staffel der Frauen in Peking wegen Dopings verloren. In diesem Fall war Julia Tschermoschanskaja bei Nachtests positiv auf Anabolika getestet worden.

Fast 100 nachträglich erwischte Doper

Das IOC hatte von den Sommerspielen in Peking und London 2012 insgesamt 1243 Proben nachgetestet. Insgesamt waren bislang 98 Proben nachträglich positiv.

Stabhochsprung-Superstar Jelena Issinbajewa, die kurz zuvor am Freitag in Rio ihren Rücktritt erklärt hatte, sagte grundsätzlich zu den Doping-Vorwürfen gegen Russland: "Alle Anschuldigungen basieren auf Vermutungen, nichts ist nachgewiesen. Ich will mehr Fakten sehen."

Russland Yelena Isinbayeva
Nach dem Karriereende jetzt in der IOC-Athletenkommission: Jelena IssinbajewaBild: picture alliance/dpa/S. Ilnitsky

Bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro durfte in der Leichtathletik aus Russland nur die Weitspringerin Darja Klischina antreten. Die IAAF hatte die russischen Leichtathleten auf Grundlage des sogenannten Pound-Berichts für internationale Wettkämpfe und damit auch für die Rio-Spiele gesperrt. Der unabhängige Ermittler Richard Pound hatte in diesem Bericht Beweise für systematisches Doping in der russischen Leichtathletik zusammengetragen.