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Iran beginnt Manöver am Golf

4. Februar 2012

Der Iran lässt die Revolutionsgarden für ein Militärmanöver an der Straße von Hormus aufmarschieren, die für den Ölexport wichtig ist. Deutschland rüstet sich derweil für das Öl-Embargo gegen Iran.

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Der Persische Golf, die Straße von Hormus und der Golf von Oman in einer Satellitenaufnahme (undatiert). (Foto: dpa)
Straße von HormusBild: picture alliance/dpa/NASA

Im Streit um das Ölembargo gegen Iran zeigt Teheran militärische Präsenz. Im Süden des Landes, an der Straße von Hormus, begann die Revolutionsgarde mit einem einmonatigen Manöver. Das Manöver sei lange geplant gewesen, hieß es.

Zugleich warnte der geistliche Führer des Landes, Ayatollah Ali Chamenei, vor ausländischen Angriffen auf iranische Atomanlagen. Zuvor hatten verschiedene Medien über eine bevorstehenden israelischen Militärschlag berichtet. Solche Angriffe würden den US-Interessen im Nahen Osten "zehn Mal mehr" schaden als dem Iran, sagte er in einer Fernsehansprache.

Aufrüstung am Golf

Die Straße von Hormus ist eine für die Ölversorgung des Westens wichtige Wasserstraße. Der Iran kündigte an, demnächst dort und im Persischen Golf ein Marinemanöver abzuhalten. Außerdem berichtete das Staatsfernsehen, dass Iran mit der Fertigung einer neuen Kurzstreckenrakete beginne.

Dieser Marschflugkörper vom Typ "Safar" könne zum Beispiel Ziele auf dem Wasser zerstören, hieß es. Schon früher hatte der Iran gedroht, die Straße zu sperren angesichts des Ölembargos gegen das Land, das die Europäische Union (EU) wegen des iranischen Atomprogramms Ende Januar beschlossen hatte.

"Eskalation der Worte"

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte mit Blick auf solche Drohungen, Teheran solle "diese Eskalation der Worte" unterlassen. "Der Iran hat es in der Hand, jederzeit die Sanktionen zu beenden, indem er seinen internationalen Verpflichtungen gerecht wird und nachprüfbar auf jede Option einer nuklearen Bewaffnung verzichtet", sagte er der "Saarbrücker Zeitung".

Wegen der ausfallenden iranischen Öllieferungen sei die Bundesregierung im Gespräch mit anderen Förderländern, sagte Westerwelle weiter. Wichtiger sei aber, dass andere Länder die Sanktionen nicht unterlaufen, mahnte er.

Iran verlangt OPEC-Solidarität

Der iranische Ölminister Rostam Kasemi rief die EU auf, das Embargo nicht wie geplant am 1. Juli in Kraft zu setzen. Ohne das iranische Öl werde es an den internationalen Ölmärkten zu Turbulenzen kommen, warnte er vor Journalisten in Teheran. Ein Fünftel des iranischen Ölexports geht in die EU.

Kasemi rief die anderen Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) zu Solidarität mit dem Iran auf. Trete das Öl-Embargo der EU in Kraft, dürften nicht andere OPEC-Länder ihre Lieferungen erhöhen. Saudi-Arabien hat sich allerdings bereits zu einer Steigerung seiner Ölexporte bereiterklärt.

det / gmf (afp, dapd, dpa, rtr)