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Iran diskutiert über Frauenpower

1. Juni 2016

Bei den Fimfestspielen in Cannes ist es niemandem aufgefallen. In ihrer Heimat Iran sorgt es für Aufregung: das Frauenpower-Tattoo der Schauspielerin Taraneh Alidoosti.

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Schauspielerin Alidoosti bei den Filmfestspielen in Cannes (Foto: abaca)
Bild: picture-alliance/abaca/N. Briquet

Die im Iran sehr bekannte Schauspielerin Taraneh Alidoosti steht wegen eines Tattoos im Mittelpunkt einer Kontroverse über Frauenrechte in der Islamischen Republik. Die 32-Jährige trägt auf ihrem Unterarm ein Tattoo mit dem bekannten Frauenpower-Zeichen. Die Tätowierung schaute aus ihrem Ärmel hervor, als Alidoosti in Teheran eine Pressekonferenz gab.

In einigen iranischen Medien war von gefälschten Fotos die Rede, in anderen wurde Alidoosti vorgeworfen, eine "Feministin" zu sein - für ultrakonservative Mullahs und ihre schiitischen Gefolgsleute eine schwere Verfehlung. Auch als Befürworterin von - im Iran verbotenen - Abtreibungen wurde die verheiratete Mutter einer Tochter gebrandmarkt.

Das "Frauenpower"-Symbol
Das "Frauenpower"-Symbol

"Bewahrt die Ruhe"

Alidoosti erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter: "Bewahrt die Ruhe! JA, ich bin Feministin." In einem weiteren Tweet fügte sie hinzu: "Eine Feministin ist eine Person, die an die soziale, politische und wirtschaftliche Gleichheit der Geschlechter glaubt."

Ein Twitter-Nutzer antwortete: "Bewahr die Ruhe! Morgen wirst Du im (berüchtigten Teheraner) Evin-Gefängnis sein." Die Schauspielerin reagierte darauf auf Twitter mit mehreren Smiley-Gesichtern. Alidoosti ist ein Star in den Sozialen Netzwerken im Iran. Allein ihr Instagram-Account hat 2,6 Millionen Follower.

Alidoosti mit Regisseur Farhadi (Mitte) und Schauspielerkollege Hosseini in Cannes (Foto: dpa)
Alidoosti mit Regisseur Farhadi (Mitte) und Schauspielerkollege Hosseini in CannesBild: picture-alliance/dpa/F. Dugit

Alidoosti spielt in dem Film "The Saleman" von Regisseur Asghar Farhadi mit, der bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt worden war. Farhadi und Schauspieler Shahab Hosseini hatten in Cannes Preise für das beste Drehbuch beziehungsweise für die beste männliche Hauptrolle gewonnen. Mi ihnen saß Alidoosti bei der Pressekonferenz auf dem Podium als die Frauenpower-Faust hervorblitzte.

wl/uh (afp)