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Iran und Nordkorea auf Schmusekurs

1. September 2012

Schulterschluss gegen den Westen: Iran und Nordkorea versuchen ihre Beziehungen zu vertiefen. Um die neuen Bande zu dokumentieren, wurden in Teheran mehrere Abkommen geschlossen.

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Kim Yong-Nam und Mahmud Ahmadinedschad (Foto: ap/dapd)
Kim Yong-Nam und Mahmud AhmadinedschadBild: AP

Unterzeichnet hätten die Vereinbarungen der iranische Forschungsminister Kamran Daneschdschu und der nordkoreanische Außenminister Pak Ui Chun, teilte das Büro von Präsident Mahmud Ahmadinedschad mit. Vereinbart wurden Austauschprogramme für Studenten sowie eine engere Zusammenarbeit bei der Forschung in den Bereichen Energie, Umwelt, Landwirtschaft und Lebensmittel. Laut Staatsfernsehen waren auch Präsident Ahmadinedschad und Nordkoreas politische Nummer Zwei, das protokollarische Staatsoberhaupt Kim Yong Nam (Artikelbild bei der Ankunft in Teheran), bei der Vertragsunterzeichnung anwesend.

Zusammenschluss der Ausgestoßenen

Bei einem Treffen in Teheran mit Kim Yong Nam sagte Ahmadinedschad demnach mit Blick auf den Westen und insbesondere die USA: "Die Imperialisten haben Nordkorea sowie den Iran unter politischen Druck gesetzt, weil sie nicht wollen, dass diese beiden Länder unabhängig bleiben und mehr Macht bekommen." Kim Yong Nam, sagte, sein Land wolle die Beziehungen zum Iran auf mehreren Feldern stärken.

Die iranische Nachrichtenagentur Ilna zitierte das religiöse Oberhaupt der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei, mit den Worten, beide Staaten hätten gemeinsame Feinde. In der Vergangenheit hatten Vertreter beider Länder erklärt, ihre Nationen säßen im Kampf gegen den Westen in "einem Schützengraben".

Iran und Nordkorea stehen im Verdacht, heimlich an atomaren Massenvernichtungswaffen zu arbeiten, was sie jedoch bestreiten. Die USA hatten Nordkorea zuletzt mehrfach vorgeworfen, moderne Raketentechnik an den Iran zu liefern.

AKW Buschehr erreicht volle Kapazität

Das iranische Atomkraftwerk Buschehr verfügt nach russischen Angaben jetzt über seine maximale Leistungsfähigkeit. Der erste Reaktorblock des AKWs habe "100 Prozent seiner Kapazität" erreicht, teilte die NIAEP, eine Tochterfirma des Erbauers Atomstroyexport, in Moskau mit. Das sei die "letzte Etappe" der Inbetriebnahme.

Das im Südiran gelegene bisher einzige Atomkraftwerk des Landes war vor einem Jahr eröffnet und zunächst auf Sparflamme betrieben worden. Der Westen sieht Buschehr als Teil iranischer Anstrengungen zur Entwicklung von Atomwaffen.

qu/pg (dpa, dapd, rtr)