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Iran veröffentlicht Zahl der Zentrifugen

18. August 2013

Im Atomstreit geht der Iran in die Offensive und gewährt einen Einblick in seine Uran-Anreicherung: 18.000 Zentrifugen hat das Land, angeblich nur für zivile Zwecke. Nun sollen neue Gespräche folgen.

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Zentrifugen in der Atomanlage in Nathans (Iran) (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Iran verfügt nach eigenen Angaben über 1000 moderne Zentrifugen für eine deutlich beschleunigte Urananreicherung. Der scheidende Chef des Atomprogramms, Ferejdun Abbasi, sagte laut Nachrichtenagentur ISNA, das Land habe in den Atomanlagen Natans und Fordo 9.700 Zentrifugen in Betrieb. Insgesamt verfüge der Iran über 18.000 Zentrifugen. Abbasi bestätigte damit Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA vom Mai.

Angeblich nur zivil

Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms an einer Atombombe zu bauen. Dafür müsste Uran auf 90 Prozent angereichert werden. Teheran gibt aber an, Uran lediglich auf fünf bis 20 Prozent und nur für zivile Zwecke wie Energiegewinnung und medizinische Forschung anzureichern.

Irans neuer Präsident Hassan Rohani hatte bei seinem Amtsantritt seine Bereitschaft zu "ernsthaften Atomgesprächen" mit der internationalen Gemeinschaft bekundet. Zum Nachfolger von Abbasi als Chef des Atomprogramms berief er den als moderat geltenden ehemaligen iranischen Außenminister Ali Akbar Salehi.

Kritik an Ahmadinedschad

Nun soll es neue technische Verhandlungen mit der IAEA geben. Außerdem sind für September politische Gespräche mit den fünf Vetomächten und Deutschland geplant. Rohani selbst mahnte am Samstag bei der Vorstellung seines neuen Außenministers Mohammed Dschawad Sarif alle Offiziellen zu größerer Vorsicht bei außenpolitischen Bemerkungen. "Jeder auch kleine Fehler in der Außenpolitik könnte uns teuer zustehen kommen", sagte er.

Zugleich kritisierte er den Populismus seines Amtsvorgängers Mahmud Ahmadinedschad auf dem Feld der Außenpolitik: "Außenpolitik ist jedenfalls nicht das Terrain von populistischen Slogans, sondern von überdachten Äußerungen", sagte Rohani laut Nachrichtenagentur Mehr.

det/kle (afp, dpa)