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Iran drängt zur Eile

11. September 2013

Die Aufhebung der Sanktionen gegen sein Land scheint eines der vorrangigen Ziele des neuen Teheraner Staatschefs zu sein. Jetzt mahnte Rohani bei der internationalen Gemeinschaft rasche Verhandlungen im Atomstreit an.

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Brennstäbe in der iranischen Atomanlage Buschehr (Foto: Atom Energy Organisation Iran)
Bild: aeoi.org.ir

Es gebe "nicht unbegrenzt Zeit" für eine Einigung in dem Streit um das iranische Atomprogramm, gab sich der neue iranische Präsident Hassan Rohani im Staatsfernsehen ungeduldig. Die Verhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland sollten noch im September am Rande der UN-Vollversammlung in New York stattfinden, schlug er vor: "Die Verhandlungen könnten schon mal dort beginnen und später dann an einem anderen Ort weitergeführt werden", sagte Rohani nach Angaben der Agentur Isna.

Ob Rohani selbst daran teilnehmen könnte, blieb unklar. Auf jeden Fall kündigte der Präsident an, am Rande der UN-Vollversammlung mit den Außenministern der angesprochenen sechs Länder zusammentreffen zu wollen.

Druck der Strafmaßnahmen

Zum einen verteidigte das iranische Staatsoberhaupt dogmatisch wie seine Vorgänger das Recht des Iran auf ein eigenes Atomprogramm. Zum anderen zeigte er sich diplomatisch und lockte den Westen vorsichtig mit der Aussicht auf einen fairen Kompromiss: "Wir wollen den Streit so beenden, dass beide Seiten am Ende zu einer Win-Win Situation kommen und keiner die Verhandlungen als Verlierer verlässt".

Rohani führte aus, dass eine baldige Beilegung des Atomstreits enorm wichtig sei, da - auch wegen der internationalen Sanktionen - das Land unter einer Wirtschaftskrise leide und die Inflationsrate zwischen 39 und 44 Prozent liege.

Bisher war geplant, dass die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton am 22. September in New York erstmals mit dem neuen iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif zusammenkommt, um Ort und Datum der nächsten Verhandlungen zu besprechen. Sollte Rohanis Vorschlag angenommen werden, wäre es das erste Atomtreffen nach den gescheiterten Verhandlungen im April in der kasachischen Stadt Almaty.

SC/wa (dpa, rtr, afpe)