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Politik

Iren stimmen über neues Parlament ab

8. Februar 2020

An diesem Samstag entscheiden die Iren darüber, ob es möglicherweise zu einem Machtwechsel in Irland kommt. Die linksgerichtete "Sinn Fein" hatte in Umfragen vor den Wahlen überraschend gut abgeschnitten.

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Parlamentswahl in Irland
Eine Irin wählt in CorkBild: Reuters/H. Nicholls

Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen in Irland muss Regierungschef Leo Varadkar mit seiner liberal-konservativen Partei "Fine Gael" um seine Wiederwahl fürchten. In den jüngsten Umfragen lag die linksgerichtete Partei "Sinn Fein" mit 25 Prozent an der Spitze. Varadkars "Fine Gael" lag mit 20 Prozent nur an dritter Position, die Oppositionspartei "Fianna Fail" kam auf 23 Prozent.

Bei dieser Wahl sei "alles offen", sagte Varadkar am Freitag bei seinem letzten Wahlkampfauftritt in der westlichen Stadt Ennis. Rund 3,3 Millionen Wahlberechtigte stimmen über die 159 Mitglieder des irischen Unterhauses, des Dail, ab.

Varadkar hatte Mitte Januar die vorgezogene Neuwahlen angesetzt. Bei den Wahlen im Februar 2016 hatte dessen Partei eine Mehrheit verfehlt. Seither ist sie auf die Unterstützung der größten Oppositionspartei "Fianna Fail" angewiesen, die jedoch zusehends bröckelte.

Irland | Premier Taoiseach Varadkar
Premierminister Leo Varadkar wird möglicherweise abgewähltBild: picture-alliance/dpa/NurPhoto/A. Widak

"Sinn Fein" will Irland wieder vereinen

Die linksgerichtete "Sinn Fein" strebt ein vereintes Irland an - mit dem zu Großbritannien gehörenden Nordirland. "Fine Gael" und "Fianna Fail" haben eine Zusammenarbeit mit dem einstigen politischen Flügel der irischen Untergrundarmee IRA ausgeschlossen. Die Partei habe sich "nicht von ihrer blutigen Vergangenheit reingewaschen", sagte der Chef von "Fianna Fail", Micheal Martin. "Sinn Fein" tritt als einzige in beiden Teilen Irlands an. Sie profitiert Beobachtern zufolge vor allem vom Wunsch der Iren nach Veränderung und punktet mit Versprechen, die Wohnungsnot zu lindern.

"Sinn Fein" stand schon häufiger in Meinungsumfragen vor Wahlen gut da, schnitt dann jedoch unterdurchschnittlich ab. Zudem hat die Partei nur 42 Kandidaten aufgestellt - im Falle eines Wahlsiegs wäre sie nicht in der Lage, eine Mehrheitsregierung zu bilden.

Erste Nachwahlbefragungen werden nach Schließung der Wahllokale um 23:00 Uhr (MEZ) veröffentlicht. Die Auszählung der Stimmen beginnt erst am Sonntagmorgen.

as/gri (afp, dpa, rtr)