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Politik

IS tötet in Libyen sechs Geiseln

11. Dezember 2018

Dschihadisten der Terrormiliz "Islamischer Staat" haben in Libyen sechs Geiseln getötet. Die Vereinten Nationen sprachen von einer "besonders abscheulichen" Tat und verurteilten das "sinnlose Morden".

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Libyen, Soldaten von Khalifa Haftar
Kampfeinheiten von General Chalifa Haftars Armee bei einer Parade im Mai: Die Getöteten sollen Gefolgsleute Haftars gewesen seinBild: Getty Images/A. Doma

Das im Osten von Libyen ansässige Parlament forderte eine Militäroperation, um weitere Geiseln aus in der Gewalt des "Islamischen Staats" zu befreien, wie die libysche Nachrichtenseite Al-Wasat berichtet.

Ende Oktober hatten IS-Kämpfer eine Polizeistation in dem Ort Al-Fukaha im Zentrum des nordafrikanischen Landes angegriffen und mehrere Geiseln genommen. Nach Angaben des IS-Sprachrohrs Amak handelte es sich bei ihnen um Anhänger des libyschen Generals Chalifa Haftar.

Dessen selbsternannte Nationale Libysche Armee (NLA) bekämpft die Dschihadisten im Osten des Landes. Seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in Libyen Bürgerkrieg.

Emad al-Sayh, Chef der Obersten Wahlkommission Libyens
Emad al-Sayh, Chef der Obersten Wahlkommission: Ein Verfassungsreferendum kann es frühestens Ende Februar gebenBild: Getty Images/M. Turika

Die international anerkannte Regierung mit Sitz in der Hauptstadt Tripolis kontrolliert nur kleine Teile des Landes. Sie kämpft unter anderem mit Haftar um die Macht. Zwar hatte der IS vor fast zwei Jahren seine letzte Hochburg in Libyen verloren. Die Islamisten sind aber immer noch im Land aktiv.

Die Vereinten Nationen sind seit Jahren mit einer Unterstützungsmission (UNSMIL) tätig. Gleichwohl ist es bislang nicht gelungen, eine rechtsstaatliche Verwaltung aufzubauen. Für 2019 sind erstmals Parlaments- und Präsidentschaftswahlen geplant. Zuvor soll in einem Referendum über einen Verfassungsentwurf  abgestimmt werden. Der Termin dafür könnte frühestens Ende Februar sein, teilte der Chef der Wahlkommission, Imed al-Sayeh kürzlich bei einer Pressekonferenz in Tripolis mit. Ursprünglich war dafür der 10. Dezember ins Auge gefasst worden. 

uh/hk (dpa, rtr, ap)