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Islamisten wollten US-Botschaft sprengen

28. Oktober 2012

In Indonesien hat die Polizei elf Mitglieder einer mußtmaßlichen Terrorgruppe festgenommen. Sie sollen zu einer neuen militanten Organisation gehören und hatten Anschläge auf mehrere US-Einrichtungen geplant.

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US-Botschaft in Jakarta in Indonesien (Foto: AFP)
Bild: AFP/Getty Images

Die Sicherheitskräfte haben Sprengstoff, eine Anleitung zum Bau von Bomben und Videos von Anschlägen auf Muslime in aller Welt beschlagnahmt. Das Material war an verschiedenen Orten in Indonesien gelagert. Die elf Verdächtigen sollen Anschläge auf mehrere Ziele vorbereitet haben, darunter die US-Botschaft in Jakarta, ein Gebäude in der Nähe der australischen Botschaft in Jakarta, in dem sich Büros des US-Minenkonzerns Freeport-McRoRan befinden, und das US-Konsulat in der Stadt Surabaya, sagte ein Polizeisprecher.

Kleine Terrorgruppe

Die Antiterroreinheit in Indonesien hat die mutmaßlichen Islamisten am Freitag und Samstag in vier Provinzen gefasst. Sie gehören einer neuen Gruppierung an, die sich Harakah Sunni für die indonesische Gesellschaft (HASMI) nennt. Die sicher gestellten Beweismittel ließen darauf schließen, dass die Gruppe bereit gewesen sei, Terroranschläge zu verüben, sagte der Polizeisprecher. Aus Ermittlerkreisen verlautete, der mutmaßliche Führer von HASMI sympathisiere mit der bekannten islamistischen Terrororganisation Jemaah Islamiyah.

Indonesische Antiterrorpolitik zeigt Erfolge

Die Extremistengruppe Jemaah Islamiyah hatte in den 2000er Jahren mehrere Attentate in Indonesien verübt, darunter auch die Bombenanschläge von Bali im Jahr 2002. Damals wurden mehr als 200 Menschen getötet, vorwiegend ausländische Touristen. Seit 2009 gab es jedoch keine Anschläge mehr. Experten gehen davon aus, dass die Antiterrorpolitik der indonesischen Regierung Erfolg zeigte und die Organisation geschwächt hat. Doch inzwischen sind kleinere Gruppen nachgewachsen wie das HASMI-Netzwerk. Sie terrorisieren auch die eigene Bevölkerung.

Antiterrorkommando in Jakarta nimmt Verdächtige fest
Bild: Reuters

Vor wenigen Tagen hatten die indonesischen Behörden auf Druck von Islamisten in der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra mehrere christliche Stätten und buddhistische Tempel geschlossen, weil sie angeblich keine Zulassung hätten. In Aceh gilt seit dem Jahr 2001 islamisches Schariarecht. Im Rest des Landes praktizieren die Menschen überwiegend einen moderaten Islam.

cd/hf (dapd, rtr, afp)