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Islamistischer Überfall im Kongo

7. Dezember 2014

Auch im Grenzgebiet zwischen Uganda und dem Kongo sorgen islamistische Rebellen für Angst und Schrecken - und das schon seit Jahren. Nun haben die so genannten "Verbündeten Demokratischen Kräfte" wieder zugeschlagen.

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Soldaten der FARDC in der Nähe von Beni Kongo im Einsatz gegen Islamisten aus UgandaJanuar 2014
Bild: Getty Images/AFP/Alain Wandimoyi

Nahe der ostkongolesischen Stadt Beni haben die aus Uganda stammenden Islamisten 36 Menschen mit Stichwaffen getötet. Zudem habe es mehrere Verletzte gegeben, teilte ein Sprecher der Nichtregierungsorganisation "Zivilgesellschaft Beni" mit. Ein Mensch sei verschleppt worden.

Terror seit den 90er Jahren

Die Islamistentruppe "Verbündete Demokratische Kräfte" (ADF) terrorisiert die Grenzregion zwischen dem Kongo und Uganda seit Mitte der 90er Jahre. Seit Oktober hat sie mehr als 200 Menschen in der Region Beni getötet. Die sunnitischen Extremisten haben nach Angaben der Vereinten Nationen Verbindungen zur somalischen Terrorgruppe Al-Shabaab. Der Bürgermeister der Stadt Beni, Nyonyi Bwana Kawa, bestätigte den neuen Überfall gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, sprach dabei von mindestens 15 Toten.

Martin Kobler, der deutsche Leiter der UN-Mission für die Stabilisierung in der Demokratischen Republik Kongo, verurteilte die Tat scharf. Er forderte eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Armee und Friedensschützern, um den Schutz mit Patrouillen verstärken. Die UN-Soldaten vor Ort griffen bislang in den Konflikt nicht ein.

Martin Kobler
Martin Kobler, Leiter der UN-Mission im KongoBild: picture-alliance/dpa

Zu dem Überfall in Beni bekannte sich bislang niemand. Die wiederholten Angriffe lassen aber Zweifel an der Erklärung der kongolesischen Regierung aufkommen, sie habe die Rebellengruppe besiegt. Die Armee hatte zu Jahresbeginn eine Großoffensive (siehe Artikelbild oben) gegen die Gruppe gestartet, die noch über 400 Kämpfer verfügen soll. Seit Ende Oktober stockte die Offensive in der Gebirgsgegend an der kongolesisch-ugandischen Grenze aber.

ml/as (dpa,afp)