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Politik

Israel untersucht Todesschüsse auf Palästinenser

21. August 2018

Auch wenn dies nicht offen gesagt wird: Im Fadenkreuz stehen höchstwahrscheinlich israelische Soldaten. Die Vorfälle sind gravierend: Einem 18-Jährigen wurde in den Rücken, einem Jugendlichen in den Kopf geschossen.

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Zusammenstöße zwischen Israels Militär und Palästinensern an der Grenze zum Gazastreifen (Foto: Reuters/I. Abu Mustafa)
Zeitweise fast an der Tagesordnung: Zusammenstöße zwischen Israels Militär und Palästinensern an der Gaza-GrenzeBild: Reuters/I. Abu Mustafa

Die israelische Armee untersucht nach eigenen Angaben die Tötung zweier Palästinenser bei Konfrontationen mit der israelischen Armee an der Grenze zum Gazastreifen. Es habe Hinweise darauf gegeben, dass die Schüsse "nicht in Übereinstimmung mit Standard-Vorgehensweisen" gefallen seien, teilte das Militär mit.

UN: "Exzessive, disproportionale und rücksichtslose Gewalt" Israels 

Demnach geht es einmal um den Fall des 18-jährigen Abdul Fatah Abdul Nabi, der am 30. März im Norden des Gazastreifens erschossen wurde. Nach palästinensischen Angaben wurde dem jungen Mann in den Rücken geschossen. Ein Video, das den Vorfall zeigen soll, war anschließend im Internet zu sehen. Der zweite Fall ist laut israelischem Militär der des 15-jährigen Othman Rami Halles, der am 13. Juli in der Nähe von Gaza-Stadt getötet wurde. Ihm sei in den Kopf geschossen, als er am Grenzzaun hoch klettern wollte, hieß es ergänzend von palästinensischer Seite. 

Israelische Soldaten während einer Einsatzpause am Gazastreifen (Foto: picture-alliance/dpa/A. Safadi)
Israelische Soldaten während einer Einsatzpause am Gazastreifen Bild: picture-alliance/dpa/A. Safadi

Die im Gazastreifen herrschende Hamas forderte, israelische Verantwortliche müssten vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gestellt werden. Die UN-Vollversammlung hatte im Juni in einer Resolution die "exzessive, disproportionale und rücksichtslose Gewalt" Israels gegenüber den Palästinensern beklagt. Diese fordern ein Ende der Blockade des Gazastreifen und ein Recht auf Rückkehr in ihre frühere Heimat oder die ihrer Eltern und Großeltern. Diese Dörfer oder Städte gehören heute zum israelischen Staatsgebiet. Sie beziehen sich dabei auf Flucht und Vertreibung hunderttausender Menschen im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948.

Seit März mehr als 170 getötete Palästinenser

Israel lehnt die Forderungen ab. Die radikalislamische Hamas wird von Israel, der EU und den USA als Terror-Organisation eingestuft. Sie hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahne geschrieben. Seit Ende März sind bei Protesten und Zusammenstößen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza rund 170 Palästinenser von israelischen Soldaten getötet worden. Ein Soldat wurde erschossen. Zudem gab es immer wieder wechselseitigen Beschuss. So hatte Israel am 9. August massive Luftangriffe auf den Gazastreifen geflogen, nachdem rund 180 Raketen und Mörsergranaten auf israelischem Gebiet gelandet waren.

sti/stu (afp, dpa)