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Polizisten mit in den Tod gerissen

6. Januar 2015

Die Frau sagte, sie habe ihre Geldbörse vergessen, dann zündete sie den Sprengsatz. In einer Wache in Istanbuls Stadtteil Sultanahmet, wo sich täglich tausende Touristen die Hagia Sophia und die Blaue Moschee ansehen.

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Polizisten nahe der Wache in Istanbul, wo der Selbstmordanschlag geschah (Foto: AFP/Getty Images/B. Kilic)
Bild: AFP/Getty Images/B. Kilic

Eine Selbstmordattentäterin hat im Touristenzentrum Sultanahmet in der Altstadt der Metropole Istanbul einen Polizisten mit in den Tod gerissen. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, der Polizist sei am Abend seinen schweren Verletzungen erlegen. Istanbuls Gouverneur Vasip Sahin sagte, ein weiterer Polizist sei bei der Detonation vor einer Wache der Touristenpolizei leicht verletzt worden.

Türkische Medien berichteten, die Attentäterin habe Englisch gesprochen. Sie habe den Polizisten gesagt, sie habe ihren Geldbeutel in der Wache vergessen, bevor sie sich in die Luft gesprengt habe. In Sultanahmet liegen die weltberühmte Hagia Sophia, die Blaue Moschee und die Basilika-Zisterne, die zu den größten Touristenmagneten der Bosporus-Metropole gehören. Die Polizei riegelte das Gelände um den Tatort ab, der öffentliche Nahverkehr war kurzzeitig unterbrochen.

Linksradikale oder IS-Kämpfer als Täter?

Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu der Tat. In der vergangenen Woche hatte ein Mann in Istanbul eine Granate auf Polizisten geworfen. Für diese Tat hatte die linksradikale Gruppe DHKP-C die Verantwortung übernommen. Sie verübte auch einen Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft in Ankara im vergangenen Jahr.

Doch auch Anhänger der radikalislamischen Miliz "Islamischer Staat" (IS) stellen eine Gefahr dar. Einige IS-Kämpfer sind aus der Türkei in die Nachbarländer Syrien und Irak eingesickert, wo die Miliz seit Monaten weite Gebiete unter ihrer Kontrolle hat. Nun wachsen Sorgen, IS-Kämpfer könnten in die Türkei zurückkehren und dort Anschläge verüben.

sti/se (afp, dpa, rtr)