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Italien fordert Kultursoldaten zum Schutz antiker Stätten

21. März 2015

Die Terroristen des Islamischen Staates zerstören und plündern im Irak. Auch vor Weltkulturerbe machen sie nicht halt. Der italienische Kulturminister Dario Franceschini fordert deshalb "Kultur-Blauhelme".

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Irak Welterbe Hatra
Bild: picture-alliance/dpa

"Eine Art Friedenstruppe für Kulturschätze", fordert Italiens Kulturminister Dario Franceschini, damit Iraks Denkmäler, Kunstwerke oder antiken Städte wie Nimrud oder Hatra künftig vor der Zerstörungswut des Islamischen Staates geschützt werden. In einem Interview des britischen Guardian, das die Süddeutsche Zeitung in ihrer Samstagsausgabe zitiert, drückt er seine Bestürzung aus angesichts der bereits angerichteten Schäden im Irak. Eine schnelle Einsatztruppe solle künftig in Konfliktzonen dafür sorgen, dass Jahrtausende alte Kulturgüter nicht zur Zielscheibe von religiösen Konflikten werden. "Früher handelte es sich um Kollateralschäden von Bombenangriffen. Heute werden diese Kulturschätze bewusst ins Visier genommen, weil sie Symbole sind", sagt Franceschini. Er appelliert daher an die Weltgemeinschaft, sich angesichts der aktuellen Zerstörungen zusammenzuschließen und den Irak zu unterstützen.

Italien verfügt mit dem "Carabinieri-Kommando zum Schutz des Kulturerbes", das in Rom seinen Sitz hat, über ausgewiesene Experten auf dem Gebiet der Verteidigung von kulturellen Schätzen. Der Süddeutschen Zeitung zufolge kommen Spezialisten aus zahlreichen Ländern nach Rom, um dort zu lernen, wie man geraubte Kunst aufspürt, Fälschungen erkennt und Hehlern das Handwerk legt.

so/hf (The Guardian/Süddeutsche Zeitung)