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Italien mit Personalsorgen

11. Juni 2006

Die Stimmung ist von Manipulationsskandal und Verletzungssorgen getrübt, er selbst wird wohl nur auf der Bank sitzen. Dennoch hat Francesco Totti vor dem WM-Auftakt der Italiener gegen Ghana auf sein Team gewettet.

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Der Titel soll her: Italiens Fans feiern bereitsBild: AP

Gegen seinen Klubkollegen Sammy Kuffour hat der Offensivspieler des AS Rom einen nicht bekannten Betrag gesetzt. Der frühere Bundesliga-Profi Kuffour freut sich schon: "Nach dem Spiel werde ich mir das Geld abholen."

WM Fußball Ghana Spieler Sammy Kuffour
Jede Wette: Ghanas Sammy Kuffour setzt auf sein TeamBild: AP

Totti wird das aller Voraussicht nach nicht persönlich verhindern können. Seinen Wadenbeinbruch hat der italienische Superstar zwar auskuriert, doch bei der Generalprobe am Freitag gegen die U19 des MSV Duisburg überzeugte er Marcello Lippi nicht. "Er hat mir nicht gefallen", meinte der Coach: "Ob er spielt, entscheide ich am Montag kurzfristig."

Italiener setzen auf Offensive

Der Titel ist das erklärte Ziel der Italiener, die seit 24 Jahren auf einen internationalen Erfolg warten. "Wir gehen mit viel Enthusiasmus ins Turnier", versicherte Lippi, der im Rahmen des Manipulationsskandals ebenso wie Kapitän Fabio Cannavaro und Torwart Gianluigi Buffon zum Verhör musste: "Eine WM ist immer etwas Magisches. Wir haben eine starke Mannschaft, und über Verletzungen habe ich mich noch nie beschwert."

WM Fußball Italien Spieler Alberto Gilardino
Italiens Offensive soll es richten: Alberto GilardinoBild: AP

Dabei fehlen dem Coach Gianluca Zambrotta und Gennaro Gattuso (beide Oberschenkelverletzung). Wie Totti ist auch Innenverteidiger Alessandro Nesta (Adduktorenverletzung) noch nicht vollkommen fit, soll aber spielen. Ohnehin setzen die für ihre Abwehrstärke bekannten Italiener diesmal auch auf die Offensive. Vor allem auf Luca Toni (AC Florenz), der als erster Spieler seit 47 Jahren mehr als 30 Tore in einer Serie-A-Saison erzielte (31), aber auch auf Alberto Gilardino, der für den AC Mailand immerhin 17-mal traf.

Ghana will Überraschung des Turniers werden

Vom Glanz des 4:1 am 1. März gegen Deutschland ist die Squadra Azzurra trotz 18 Spielen ohne Niederlage allerdings weit entfernt. Entsprechend forsch geht WM-Neuling Ghana in sein erstes WM-Spiel. "Wir können die Überraschung des Turniers werden", prophezeite Mittelfeldspieler Otto Addo vom FSV Mainz: "Ich traue uns den Sprung in die nächste Runde zu. Keiner erwartet etwas von uns, wir haben nichts zu verlieren."

Das betonte auch Trainer Ratomir Dujkovic. "Wir haben keine Angst. Wir sind stark genug, um die Gruppenphase zu überstehen. Und wenn wir das erstmal erreicht haben, reicht unser Potenzial vielleicht sogar fürs Halbfinale", sagte der Serbe: "Unsere Gruppe ist mit Italien, Tschechien und den USA sehr stark. Aber jedes Team wird leiden müssen, um Ghana zu schlagen." Das Motto der "Black Stars" fasste Kapitän Stephen Appiah zusammen: "Wir sind nicht hier, um die WM zu gewinnen, sondern um ein Zeichen zu setzen."

Addo wird ebenso wie der Wolfsburger Hans Sarpei wohl auf der Bank sitzen, einziger Bundesliga-Legionär in der Startformation dürfte der Dortmunder Stürmer Matthew Amoah sein. (ms)