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Italien schützt Mossul-Staudamm

16. Dezember 2015

Italien hat die Entsendung von 450 Soldaten zum Schutz des Staudamms von Mossul im Irak angekündigt. Der Damm ist strategisch wichtig - und könnte zur Gefahr werden, sollte der IS ihn wieder erobern.

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Die kurdischen Kämpfer am Mossul-Staudamm bekommen bald Verstärkung (Foto: Reuters)
Die kurdischen Kämpfer am Mossul-Staudamm bekommen bald VerstärkungBild: Reuters

Die italienische Regierung hat angekündigt, 450 Soldaten im Irak zu stationieren, um den Staudamm von Mossul zu schützen. Ein italienisches Unternehmen habe den Auftrag zur baulichen Absicherung des Damms erhalten und brauche dafür Schutz, sagte Regierungschef Matteo Renzi im italienischen Fernsehen. "Wir werden 450 von unseren Männern hinschicken, um den Amerikanern bei der Sicherung zu helfen", fügte er hinzu.

Die zweitgrößte irakische Stadt Mossul befindet sich seit Juni vergangenen Jahres unter der Kontrolle der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Auch den nahen Staudamm eroberte der IS zunächst, Regierungstruppen konnten ihn aber rasch zurückerobern. Das Bauwerk ist nun aber stark beschädigt.

Italiens Premierminister Matteo Renzi (Foto: Getty)
Italiens Premierminister Matteo RenziBild: Getty Images/P. M. Tacca

"Bombardieren, bombardieren"

Wer den Staudamm kontrolliert, kann nicht nur weiten Teilen des Landes den Strom abdrehen, sondern auch für riesige Flächen im Norden und Zentrum des Landes die Bewässerung stoppen. Eine anfangs befürchtete Sprengung des Damms durch den IS hätte eine verheerende Flutwelle zur Folge haben können.

Luftaufnahme des Staudamms (Foto: Anadolu)
Luftaufnahme des StaudammsBild: picture-alliance/Anadolu Agency/E. Yorulmaz

Renzi, der eine Beteiligung an Luftschlägen gegen den IS trotz ensprechender amerikanischer und französischer Wünsche ablehnt, erklärte, das Damm-Projekt sei ein sinnvoller Weg, die Zivilbevölkerung zu unterstützen und gegen den IS aktiv zu werden. "Alle haben gesagt: 'Lasst uns hier bombardieren, dort bombardieren - bombardieren, bombardieren", sagte Renzi in einem Interview mit dem italienischen Radio. "Ich habe gesagt: Lasst uns etwas Nützliches machen."

Die italienische Trevi-Gruppe soll den dreieinhalb Kilometer langen Damm erneuern, der seit seinem Bau in den 1980er Jahren strukturelle Fehler aufweist. Die Arbeit solle schnell beginnen, da der Damm ernsthaft beschädigt sei, teilte das Unternehmen mit. Die Arbeiten würden rund 18 Monate dauern.

stu/wl (afp, rtr)