1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Italien und Spanien versorgen sich mit Geld

12. Januar 2012

Die hochverschuldeten Euro-Länder Italien und Spanien haben sich finanziell wieder etwas Luft verschafft. Beide Staaten besorgten sich an den Finanzmärkten billig Geld. Aufatmen in der Eurozone.

https://p.dw.com/p/13iQ4
Italienische Euromünze in einer Schale halb unter Wasser; im Hintergrund italienische Flagge (Foto: dpa)
Die Händler schenken Italien wieder VertrauenBild: picture-alliance/dpa

Italien und Spanien, zwei Sorgenkinder der Eurozone, haben sich erstmals im neuen Jahr frisches Geld besorgt und müssen dafür wesentlich weniger Zinsen zahlen als in den Wochen und Monaten zuvor. Bei der Ausgabe von Staatsanleihen musste Italien nur noch 2,74 Prozent zahlen, wie die italienische Zentralbank bekanntgab.

Mitte Dezember waren es noch gut 5,9 Prozent gewesen. Es wurden kurzfristige Staatspapiere über insgesamt zwölf Milliarden Euro ausgegeben. Die Mailänder Börse legte um mehr als drei Prozent zu.

Doppelte Ausbeute für Spanien

Spanien brachte derweil Anleihen über fast zehn Milliarden Euro auf den Markt und verschaffte sich damit doppelt so viel Kapital wie zunächst angepeilt. Auch hier waren die Zinsen für die Anleihen über drei, vier und fünf Jahre deutlich günstiger als im vergangenen Jahr.

Nach Angaben der Zentralbank in Madrid müssen dafür zwischen 3,38 und 3,91 Prozent Zinsen gezahlt werden. Bei der letzten vergleichbaren Ausgabe im vergangenen Jahr betrugen die Zinsen noch knapp fünf Prozent. In Madrid stiegen die Aktienkurse um 1,41 Prozent.

Italiens Finanzlage ist entscheidend

Händler sprachen von einem positiven Signal. Italien gilt in der Euro-Schuldenkrise als Dreh- und Angelpunkt. Die Regierung unter Ministerpräsident Mario Monti muss sich allein in diesem Jahr mehr als 300 Milliarden Euro frisches Geld beschaffen, um auslaufende Kredite zurückzahlen zu können.

Mit einem Sparpaket von 33 Milliarden Euro will Monti das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen. "Man muss sich nicht mehr vor Italien fürchten. Von Italien geht keine Ansteckungsgefahr für die Euro-Zone mehr aus", hatte er am Mittwoch bei einem gemeinsamen Auftritt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel versichert.

Spaniens Schuldensituation ist zwar deutlich entspannter. Wegen großer Probleme im heimischen Bankensektor gilt das Land aber ebenfalls als gefährdet und konnte sich zuletzt ebenfalls nur zu deutlich schlechteren Konditionen refinanzieren.

uh/qu (afp,dpa,rtr)