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IWF drängt Deutschland zu mehr Investitionen

8. September 2014

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat Deutschland zu mehr Investitionen in die Verkehrs-Infrastruktur aufgerufen und von Frankreich ein Festhalten am Sparkurs gefordert.

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Christine Lagarde / IWF / Internationaler Währungsfonds(Foto: rtr)
Bild: Reuters

Der Internationale Währungsfonds (IWF) drängt Deutschland zu mehr Investitionen, um die schwächelnde Wirtschaft in der Euro-Zone anzukurbeln. Öffentliche und private Investitionen in Deutschland zur Finanzierung der Infrastruktur wären willkommen, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde der französischen Zeitung "Les Echos" vom Montag. Es gehe aber nicht darum, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu schmälern.

Es gehe nicht darum, "neue Autobahnen zu bauen", sondern um Investitionen in den Unterhalt, sagte Lagarde. "In den vergangenen Jahren hat Deutschland sehr wenig in seine Verkehrs-Infrastruktur investiert. Wie in den USA gibt es eine Verschlechterung der (Verkehrs-)Netze, die es absolut rechtfertigt, die Anstrengungen zu erhöhen." Deutschland könne nach ihrer Ansicht über einen Zeitraum von vier Jahren gegenüber den bisherigen Planungen einen halben Prozentpunkt des Bruttoinlandsprodukts zusätzlich in diesen Bereich investieren.

Die IWF-Generaldirektorin sprach sich auch für Lohnerhöhungen in Deutschland aus. Dadurch könne der Konsum in Deutschland angekurbelt werden, was die wirtschaftliche Erholung in ganz Europa begünstigen würde.

Frankreich müsste weiter sparen

IWF-Chefin Lagarde ermahnte Paris, sich weiter um eine Senkung der Defizite zu bemühen. "Der Kurs einer Senkung der öffentlichen Ausgaben muss beibehalten werden." Die niedrige Inflation könne nicht als "Vorwand" genutzt werden, die Sparziele aufzugeben. Zugleich forderte die frühere französische Wirtschafts- und Finanzministerin, Strukturreformen in Frankreich müssten "schnell und vollständig in die Tat umgesetzt" werden.

Deutschland und Frankreich im Wirtschaftsvergleich

Deutschland und Frankreich wollen beim Treffen der EU-Finanzminister am Wochenende in Mailand einen Vorschlag unterbreiten, wie angesichts der Wirtschaftskrise in Europa Investitionen gestärkt werden können. Insbesondere das wirtschaftlich schwer angeschlagene Frankreich drängt auf mehr öffentliche Investitionen, um das Wirtschaftswachstum in Europa wieder anzukurbeln.

zdh/wl (afp, rtr)