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James Woolsey: "Nicht zulassen, dass Chavez seinen Einfluss ausweitet"

3. Februar 2006

Ex-CIA-Direktor im Interview von DW-WORLD.DE

https://p.dw.com/p/7w2B
"Wir sollten nicht zulassen, dass Chavez seinen Einfluss ausweitet und seine Nachbarn sowie andere Staaten in Zentral- und Südamerika unterdrückt. Er scheint es darauf anzulegen, die Diktatur in Lateinamerika zu verbreiten. Deshalb muss er besiegt werden." Das sagte der frühere CIA-Direktor James Woolsey in einem Interview von DW-WORLD.DE. Eine Entscheidung, "wie wir das gemeinsam mit unseren Verbündeten in Lateinamerika machen", werde noch etwas dauern. Der Präsident Venezuelas sei keine Randfigur, "die wir weiter ignorieren können. Für mich ist er ein Feind", so Woolsey zur Deutschen Welle.

Der frühere Politiker und heutige Vizepräsident einer US-amerikanischen Unternehmensberatung warf Hugo Chavez vor, "sich in Richtung von Präsident Putin zu bewegen" statt sich liberalen Demokraten zu nähern, die in den vergangenen Jahren bedeutende Schritte zu mehr Freiheit in Latein-amerika“ gegangen seien. "Ich glaube nicht, dass die USA am Putschversuch gegen Chavez im Jahr 2002 beteiligt waren", fügte Woolsey hinzu, der von 1993 bis 1995 Chef des CIA war. Jetzt sei ein Moment erreicht, "wo wir mit offenen statt mit verdeckten Mitteln in Venezuela Menschenrechts- und Nichtregierungsorganisationen sowie Studenten- und Oppositionsgruppen helfen sollten, wie wir es in der Ukraine, in Georgien und im Libanon auch getan haben, und beim Aufbau einer Zivilgesellschaft helfen, die sich Chavez widersetzt und die zu seinem Sturz führen wird", so Woolsey. Es gebe keinen Grund, das auf verdeckte Weise zu tun. Der Präsident Venezuelas "wurde zwar einmal gewählt, aber eine einzige Wahl macht noch keine Demokratie."
3. Februar 2006
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