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Jamie Shea: „Potenzial nicht vernichten“

Susanne Nickel18. Juni 2014

„Cyber-Attacken haben nicht nur das Ziel, Netzwerke lahmzulegen“, es gehe auch um Propaganda. Das sagte Nato-Sicherheitsexperte Jamie Shea der DW. Er spricht am 2. Juli auf dem Global Media Forum über Cyber-Sicherheit.

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Jamie Shea
Nato-Sicherheitsexperte Jamie SheaBild: Jamie Shea

Auf dem Podium im World Conference Center trifft der stellvertretende Generalsekretär der NATO unter anderem auf Sandro Gaycken von der Freien Universität Berlin. Mit einer Keynote einstimmen auf das Thema wird Sarah Harrison, Wikileaks-Mitarbeiterin und Vertraute von Edward Snowden. „Die Presse muss sich den Mächtigen entgegenstellen“, so ihr Credo.

Jamie Shea, auch langjähriger Leiter der Abteilung Presse und Information der NATO, prognostiziert, die Zahl der Internet-Nutzer (aktuell weltweit 2,3 Milliarden) werde sich durch die zunehmende „mediale Aufrüstung“ der Entwicklungsländer in den nächsten 15 Jahren verdoppeln. Dabei die Sicherheit des Netzes so zu gewährleisten, dass es zur öffentlichen Vertrauensbildung beitrage – das sei die Herausforderung des 21. Jahrhunderts, so Shea.

„Unglaubliches Potenzial nicht vernichten“

Shea ist überzeugt, dass das Internet Form und Verlauf von Konflikten und Krisen verändert habe. „Was in der Ukraine derzeit passiert, ist weit mehr eine ‚Informationsschlacht‘ als ein realer physischer Krieg“, sagte er der DW.
In der globalisierten Welt komme der Kommunikation sowohl auf politischer als auch auf wirtschaftlicher Ebene große Bedeutung zu. Dieses Potenzial dürfe man nicht verspielen. „Im Augenblick werden vom globalen Bruttosozialprodukt zwei bis drei Billionen Dollar jährlich allein durch den Internet-Handel generiert. Das ist sowohl eines der vielversprechenden Wachstumsfelder als auch ein Faktor der menschlichen Befreiung, der Teilhabe an der globalen Gesellschaft und ihren Ideen. Deshalb müssen wir mit Umsicht handeln, um dieses unglaubliche Potenzial nicht zu vernichten“, so der Sicherheitsexperte.

Von Partizipation zu Information

Auf dem Global Media Forum geht es vom 30. Juni bis 2. Juli im World Conference Center Bonn um das Thema „Von Partizipation zu Information – Herausforderungen für die Medien“. Chancen und Missbrauch der digitalen Welt und ihr Hineinwirken in die reale Welt – dieses Spannungsfeld wird die Diskussionen der rund 40 Veranstaltungen prägen.

Partner des Global Media Forum 2014 sind unter anderem Amnesty International, Deutsche Telekom, Grimme-Institut, Nato, United Nations, Vodafone Institute for Society and Communications und Voices of Africa. Mitveranstalter ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Stadt Bonn. Kooperationspartner ist The Right Livelihood College Campus Bonn.

18. Juni 2014
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