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Japan streckt die Hand nach Moskau aus

3. September 2016

Der eine hat, was der andere braucht: Russland bietet Japan Rohstoffe an und interessiert sich seinerseits für Technik. Doch der Inselstreit blockiert die Beziehungen beider Länder. Jetzt kommt Bewegung in die Sache.

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Russland Japan Wladimir Putin und Shinzo Abe Rede Foto: alliance/ZUMAPRESS/M. Klimentyev
Vorsichtige Annäherung: Japans Ministerpräsident Abe (links) und Russlands Präsident Putin (Archivbild)Bild: picture alliance/ZUMAPRESS/M. Klimentyev

Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine "neue Epoche" in den Beziehungen beider Länder angeboten. Es sei "nicht normal", dass es immer noch keinen Friedensvertrag zwischen Japan und Russland gebe, sagte Abe bei einem Besuch in Wladiwostok.

Kein Friedensvertrag bislang

Für die nächsten 70 Jahre müsse nun gemeinsam eine neue Epoche in den russisch-japanischen Beziehungen aufgebaut werden. Zwischen Russland und Japan schwelt seit dem Zweiten Weltkrieg ein Konflikt um vier Kurilen-Inseln, die am Ende des Krieges von der Sowjetunion besetzt wurden. Wegen der Territorialstreitigkeiten haben beide Länder nie einen formalen Friedensvertrag unterzeichnet. Der Konflikt belastet auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder.

Karte Kurilen Deutsch

Abe nimmt in Wladiwostok an einem Wirtschaftsforum teil. Dort traf er auch mit Putin zusammen. In seiner Rede schlug er dem russischen Präsidenten nun vor, sich künftig einmal im Jahr in Wladiwostok zu treffen, um die jahrzehntelangen Streitigkeiten beizulegen.

Die Kurilen liegen zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der japanischen Insel Hokkaido im Pazifik. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Inselgruppe von der Sowjetunion besetzt. Japan erhebt aber weiterhin Anspruch auf die vier südlichsten Inseln. Russland weist dies zurück und hatte seine Militärpräsenz auf den Kurilen zuletzt sogar noch ausgebaut. Auf den felsigen Inseln leben rund 19.000 Russen.

cgn/jj (afp, rtre)