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Japan lockert Geldpolitik noch weiter

18. Dezember 2015

Das bestehende Programm zur Ankurbelung der Konjunktur solle unterstützt werden, erklärte die Bank von Japan zur Begründung. Die Börse reagierte zunächst mit Kursgewinnen.

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Bank von Japan, Zentralsitz in Tokio (foto: Getty Images)
Die Bank von JapanBild: Getty Images/AFP/Y. Tsuno

Der "aggressive Ankauf" von Staatsanleihen werde um längerlaufende Papiere ergänzt, brachten Beobachter die Beschlüsse der Bank von Japan auf einen kurzen Nenner. Bei den zweitägigen Beratungen in Tokio wurde das Programm zum Ankauf von Anleihen und Wertpapieren von jährlich 80 Billionen Yen (etwa 600 Milliarden Euro) bekräftigt. Die Zentralbanker verlängerten allerdings die Haltedauer der Papiere auf bis zu zwölf Jahre von zuvor bis zu zehn Jahren.

Zudem sollen mehr risikoreichere Papiere gekauft werden. Bei den börsengehandelten Investmentfonds, sogenannten ETF (Exchange-traded funds), soll um 300 Milliarden Yen (2,3 Milliarden Euro) pro Jahr aufgestockt werden.

Während in den USA die Notenbank Fed im Vertrauen auf eine Erholung die Zinswende einläutete und die fast zehnjährige Ära des billigen Geldes mit ersten Zinserhöhungen beendete, sieht sich Japan noch immer unter Druck, nach Jahren der Stagnation das Wachstum wieder anzutreiben.

Die Tokioter Notenbank pumpt so viel Geld in die Wirtschaft, um der Deflationsspirale aus fallenden Preisen und sinkenden Löhnen zu entkommen. In einer solchen Situation schieben Verbraucher in der Erwartung immer niedrigerer Preise Käufe auf, die Gewinne der Firmen sinken, die deshalb Investitionen hinauszögern - die Wirtschaft wird nachhaltig gelähmt. Zuletzt hat die Zentralbank trotz Wirtschaftsflaute und schwächelnder Exporte auf neue Konjunkturhilfen zunächst verzichtet.

Am Aktienmarkt wurde die Entscheidung der Bank von Japan zunächst positiv aufgenommen. Die Tokioter Börse reagierte zum Auftakt mit kräftigen Kursgewinnen. Der Nikkei -Index legte um mehr als zwei Prozent zu. Im Verlauf gab er die Gewinne jedoch wieder ab und rutschte 0,7 Prozent ins Minus.

SC/cr (rtr, APE, afpe, dpa)