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Jeder fünfte Bundesbürger im Rentenalter

1. Oktober 2010

In Deutschland wächst die Zahl der älteren Menschen. Mehr als ein Fünftel der Einwohner ist 65 Jahre und älter. Doch die Statistiker sehen ein deutliches Ost-West-Gefälle.

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Drei Senioren auf einer Parkbank (Foto: Bilderbox)
Zahl der älteren Menschen in Deutschland steigtBild: BilderBox

Der Anteil der Seniorinnen und Senioren an der Bevölkerung in Deutschland ist regional sehr unterschiedlich: So leben in den östlichen Bundesländern (ohne Berlin) mit durchschnittlich 23,5 Prozent vergleichsweise mehr ältere Menschen ab 65 Jahren. Dabei verzeichnete Sachsen mit 24,7 Prozent den höchsten Anteil, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 24,2. Das geht aus einem Bericht hervor, den das Statistische Bundesamt am Freitag (01.10.2010) vorstellte und dessen Daten sich auf Ende vergangenen Jahres bezogen.

Die westlichen Bundesländer haben mit durchschnittlich 20,2 Prozent einen geringeren Anteil älterer Menschen. Den höchsten Anteil hat im Westen Deutschlands noch das Saarland mit 22,2 Prozent älterer Menschen. Die niedrigsten Werte sind in den Stadtstaaten Berlin mit 19,1 und Hamburg mit 19,0 Prozent zu finden.

Mehr Rentner bei weniger Geburten

Verschiedene Flyer mit Freizeitangeboten für Senioren (Foto: DW)
Senioren aktiv im LebenBild: DW

Seit 1990 stieg die Zahl der älteren Menschen bundesweit um rund 42 Prozent. In absoluten Zahlen sind das rund fünf Millionen Einwohner mehr. Die höchsten Zunahmen verzeichneten dabei Brandenburg (+ 80,6 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (+ 74,6 Prozent). Die Stadtstaaten Bremen (+ 19,6 Prozent) und Hamburg (+ 15,7 Prozent) wiesen den niedrigsten Zuwachs an älteren Menschen auf.
Im gleichen Zeitraum hat die Bevölkerungszahl bundesweit nur um 2,6 Prozent zugenommen und liegt damit deutlich hinter dem Anstieg bei den älteren Menschen zurück.

Besonders ausgeprägt war der demografische Wandel im Osten: Während die dortige Bevölkerung insgesamt seit 1990 um 12,3 Prozent oder 1,8 Millionen Menschen zurückging, nahm die Zahl der älteren Menschen um rund 50 Prozent oder eine Million Menschen zu. Diese Entwicklung wurde nach Angaben des Bundesamtes durch die Abwanderung von meist jungen Menschen in den Westen beschleunigt.

Frauen werden älter

Drei ältere Frauen mit Rollatoren in einem Park (Foto: dpa)
Frauen werden im Durchschnitt älter als MännerBild: DPA

In den westdeutschen Ländern wurde der Alterungsprozess durch die Zuwanderung aus dem Osten und aus dem Ausland abgemildert. Die Zahl älterer Menschen nahm dort seit 1990 um rund 40 Prozent oder 3,8 Millionen Menschen zu. Die Gesamtbevölkerung im Westen wuchs in demselben Zeitraum um 6,3 Prozent oder 3,9 Millionen Einwohner.

Die Mehrheit der älteren Menschen ist weiblich: Ende 2008 waren 57,7 Prozent der Personen ab 65 Jahren Frauen und nur 42,3 Prozent Männer.

Autor: Hajo Felten (dpa, afp, kna, epd)
Redaktion: Ursula Kissel