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Jeder fünfte Deutsche von Armut bedroht

5. November 2015

Rund 16,5 Millionen Menschen in Deutschland waren einer Statistik zufolge im Jahr 2014 von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das sind gut 300.000 mehr als im Jahr zuvor. Die Zahlen in der EU sind deutlich höher.

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Deutschland Symbolbild Kinderarmut
Bild: imago/blickwinkel

Fünf Prozent der deutschen Bevölkerung waren im Jahr 2014 "von erheblicher materieller Entbehrung betroffen". Sie waren zum Beispiel nicht in der Lage, ihre Rechnungen zu bezahlen, ihre Wohnungen angemessen zu beheizen oder eine einwöchige Urlaubsreise zu finanzieren. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurden.

Demnach war etwa jeder fünfte Deutsche von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Dies betraf 20,6 Prozent der Bevölkerung und damit 16,5 Millionen Menschen. Das war etwas mehr als 2013, als der Anteil bei 20,3 Prozent lag, was 16,2 Millionen Betroffenen entsprach.

EU-weit ist jeder Vierte betroffen

Die Daten stammen aus der Erhebung "Leben in Europa" (EU-SILC). In der gesamten Europäischen Union lag der Anteil armer oder sozial ausgegrenzter Menschen deutlich höher als in Deutschland - EU-weit war demnach jeder Vierte betroffen (24,4 Prozent).

Jemand gilt nach EU-Definition als armutsgefährdet, wenn er über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. 2014 lag dieser Schwellenwert für Alleinlebende in Deutschland bei 987 Euro im Monat. Für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren lag er bei 2072 Euro monatlich. 16,7 Prozent der Bevölkerung, also rund jeder Sechste, war in Deutschland 2014 von Armut bedroht. Das entsprach rund 13,3 Millionen Menschen.

mro/mak (dpa/afp)