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Jetzt amtlich: Südkoreaner kaufen Q-Cells

29. August 2012

Für das insolvente Solar-Unternehmen Q-Cells aus Bitterfeld ist ein Käufer gefunden: Die Q-Cells-Gläubiger stimmten heute dem Verkauf an den südkoreanischen Mischkonzern Hanwha zu.

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ARCHIV - Schild "Ausfahrt" am Firmensitz von Q-Cells am 02.05.2012 in Bitterfeld-Wolfen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld). Drei Monate nach der Pleite des früheren Solar-Weltmarktführers Q-Cells ist das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet worden. Das Amtsgericht Dessau-Roßlau habe den vorläufigen Insolvenzverwalter Henning Schorisch bestätigt, teilte das Unternehmen am Montag (02.07.2012) mit. Foto: Jens Wolf dpa/lah (zu dpa 0387 vom 02.07.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Deutschland Wirtschaft Solarhersteller Q-Cells Schild mit AusfahrtBild: picture-alliance/dpa

Am Mittwochmorgen war die Gläubigerversammlung des einst führenden deutschen Solarkonzerns Q-Cells zusammengetreten, um über einen Verkauf des insolventen Unternehmens aus Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt zu beraten. Am Nachmittag einigten sie sich darauf, dem südkoreanischen Mischkonzern Hanwha den Zuschlag zu erteilen. Am Montag hatte überraschend auch die spanische Firma Isofoton ein Angebot abgegeben und versprochen, insgesamt 300 Millionen Euro investieren zu wollen.

Hanwha und der Insolvenzverwalter hatten bereits am Wochenende einen Kaufvertrag vorbereitet. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass Hanwha die Produktionsstandorte in Bitterfeld und in Malaysia übernehmen werde und den Erhalt von 75 Prozent der zurzeit 1550 Arbeitsplätze garantiert. Weiterhin wird Hanwha die Schulden des malaysischen Tochterunternehmens in Höhe von 220 Millionen Euro übernehmen. Am Nachmittag stimmten die Gläubiger von Q-Cells diesem Angebot zu.

Ein Fall unter vielen

Q-Cells war im April in die Insolvenz gegangen und gehört damit zu einer ganzen Reihe deutscher Solarunternehmen, die in den vergangenen Monaten in Schwierigkeiten geraten sind. Die deutschen Unternehmen fallen im Wettbewerb mit chinesischen Anbietern immer weiter zurück und leiden zudem unter der Kürzung der Solarförderung, die die Bundesregierung in Berlin beschlossen hat.

Zum Zeitpunkt der Firmenpleite war das Eigenkapital der Firma aufgezehrt und Q-Cells konnte eine Anleihe von 200 Millionen Euro nicht mehr bedienen. Da in 2014 und 2015 weitere Anleihen im Volumen von insgesamt 375 Millionen Euro fällig werden, hatte das Unternehmen Insolvenz anmelden müssen.

dk/ hb (dpa/rtr/dapd)