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Buchhandel und Verlage versprechen Jobs mit Perspektive

23. März 2010

Bücher, ob nun gedruckt, vertont oder digitalisiert, fesseln junge Menschen nach wie vor. Kein Wunder also, dass die Branche auch als Arbeitgeber interessant ist.

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(Copyright: Leipziger Messe GMBH),
Bild: Leipziger Messe GMBH

Aufgeschlossen gegenüber Neuem sollte man sein, offen im Umgang mit Menschen. Und Bücher und Literatur, die sollte man natürlich mögen, sagt Frederik Glaser. Der werdende Buchhändler im zweiten Lehrjahr scheint seinen Traumberuf gefunden zu haben. Mit leuchtenden Augen schwärmt er davon, dass man in diesem Geschäft nie auslernt, sich immer neuen Herausforderungen stellen muss - aktuell heißen die Digitalisierung und E-Book – und dass man Büchertische, Präsentationen oder Lesenächte kreativ gestalten kann.

Ausbildung oder Studium?

Leidenschaft, Begeisterung für Menschen, Flexibilität und Belastbarkeit, Gestaltungswillen und Teamfähigkeit erwarten auch Führungskräfte in der Verlagsbranche von potentiellen Bewerbern und Bewerberinnen. Mit mittlerem Schulabschluss oder Abitur können die sich ganz klassisch in drei Jahren zum Medienkaufmann bzw. zur Medienkauffrau ausbilden lassen. Anschließend arbeiten sie dann als Assistenten in den Bereichen Herstellung, Presse, Vertrieb, Werbung, Lizenzen oder Anzeigen, Aufstiegsmöglichkeiten bis zur Abteilungsleitung nicht ausgeschlossen.

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'Karrieretag Buch und Medien' während der Leipziger BuchmesseBild: Leipziger Messe GMBH

Wahrscheinlicher aber sind Sprünge auf der Karriereleiter, wenn Bewerber/innen ein abgeschlossenes Studium nachweisen können. Und zwar "mit guten Noten, mit einer ganzen Reihe von Praktika, die einfach auch schon auf dem Papier signalisieren, derjenige oder diejenige ist wirklich interessiert, arbeitet an sich", sagt Johannes Hauenstein, Geschäftsführer beim Ravensburger Buchverlag. Fünf Trainees sind in seinem Haus soeben ausgewählt worden, zwei für den Vertrieb, drei für die Bereiche Lieferkette, neudeutsch 'supply chaim', Logistik und Einkauf.

Theorie und Praxis

Verlage bieten vielfältige Tätigkeiten und neue Herausforderungen. Das haben der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Leipziger Buchmesse soeben im Rahmen eines Karrieretags 'Buch und Medien' deutlich gemacht. Das Internet schafft neue Kommunikationsformen, die Digitalisierung verändert den Arbeitsalltag - auch bei Herstellern, die sich auf ihren Beruf beispielsweise an Fachhochschulen in Stuttgart und Leipzig vorbereiten können.

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Längst wird nicht mehr nur das klassische Buch hergestellt und vertrieben.Bild: Leipziger Messe GMBH

In Leipzig kann man auch "Buchhandel und Verlagswirtschaft" studieren, eine ideale Kombination aus betriebswirtschaftlichem Input und Buchhandelsinhalten. "Der Vertrieb", sagt Johannes Hauenstein, "ist neben der Programm-Seite wahrscheinlich das andere große Schwergewicht im Verlag." Ein Verlagsunternehmen könne heute nur erfolgreich sein, wenn es einen wirklich starken Vertrieb habe. Denn natürlich werden Verlage wie jedes andere Unternehmen auch nach streng betriebswirtschaftlichen Kriterien geführt. Um ihre Produkte möglichst optimal auf einem sich rasant ändernden Markt zu platzieren, brauchen sie entsprechend gut ausgebildetes Personal.

Eine Branche im Umbruch

Besonders angezogen fühlen sich von der Branche zumeist Literaturwissenschaftler. Lektor oder Lektorin möchten sie werden, Bücher in die Welt setzen sozusagen. Klaus Eck, verlegerischer Geschäftsführer der Verlagsgruppe Random House, warnt vor falschen Erwartungen. Den Lektor, der heute Bücher erwirbt, einkauft, die Rechte erwirbt, ohne gleichzeitig zu wissen, wie das Marketing, der Verkauf dieses Buches aussieht, welche Chancen dieses Buch im Markt hat, den gäbe es eigentlich nicht mehr.

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... und Buchhandel und Verlage brauchen Nachwuchskräfte.Bild: Leipziger Messe GMBH

Da Texte zunehmend auf neuen Wegen – etwa im Internet oder via E-Book- verbreitet werden, müssen sich Lektoren künftig auch mit rechtlichen Fragen beschäftigen. Lernen werden sie das Schritt für Schritt, schließlich setzt die Verlagswelt auf flexible Mitarbeiter, die offen für Neues sind. Man muss nur den Einstieg schaffen - mit ein bisschen Glück und dem richtigen Praktikum zur richtigen Zeit!

Autorin: Silke Bartlick

Redaktion: Gaby Reucher