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Politik

Johnson weiter auf Intensivstation

8. April 2020

Der Zustand des erkrankten britischen Premiers ist nach Regierungsangaben weiterhin stabil. Der 55-Jährige liegt seit Montag wegen seiner Coronavirus-Infektion im St. Thomas's Hospital in London.

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Premierminister Boris Johnson COVID-19 meeting in London
Noch am 28. März hatte sich Johnson per Video-Schalte zu Wort gemeldetBild: Reuters

Im Kampf gegen seine COVID-19-Erkrankung hat der britische Premierminister Boris Johnson eine weitere Nacht auf der Intensivstation des St. Thomas-Krankenhauses in London verbracht. "Wie ich höre, ist der Zustand des Premierministers stabil, es geht ihm gut, er ist optimistisch", sagte Gesundheitsstaatssekretär Edward Argar dem Sender Sky News. Er sei mit Sauerstoff versorgt worden, benötige aber bislang kein Beatmungsgerät.

Die Zeitung "Times" berichtete, Johnsons zunächst anhaltendes Fieber sei gesunken. Der "Daily Telegraph" meldete, Johnson sei in Behandlung bei einem der führenden Lungenfachärzte Großbritanniens.

Angeblich ist der an COVID-19 erkrankte Premier inzwischen auf dem Weg der Besserung. "Der Premierminister bleibt in Intensivbehandlung, wo sich sein Zustand verbessert", sagte Finanzminister Rishi Sunak bei einer Pressekonferenz am Mittwochabend in London.

Die Zeitungen des Landes forderten die Briten auf, an ihren erkrankten Regierungschef zu denken. "Er blieb für Euch bei der Arbeit, nun betet zu Hause für ihn", titelte das Boulevardblatt "Sun". "Boris wird das durchziehen", schrieb der "Daily Express".

Zweifel an Handlungsfähigkeit der Regierung

Johnson ist der ranghöchste Politiker weltweit, der mit dem Coronavirus infiziert ist. Seit Montag befindet sich der 55-Jährige in intensivmedizinischer Behandlung. Die Verlegung eines Premierministers auf die Intensivstation während eines nationalen Ausnahmezustands ist ein beispielloser Vorgang.

Johnson hatte am 27. März mitgeteilt, dass er sich mit dem Virus angesteckt hat. Zunächst arbeitete er in Isolation in der Downing Street weiter, wirkte aber in seinen Videobotschaften angeschlagen. Inzwischen hat Außenminister Dominic Raab auf Wunsch von Johnson die Regierungsgeschäfte übernommen. Er bezeichnete Johnson als "Kämpfer" und erklärte, der Premier werde "zurückkommen und uns durch diese Krise führen". Raab gilt als ehrgeiziger, erfahrener Politiker, gleichwohl kommen in Großbritannien zunehmend Fragen auf, wie handlungsfähig die britische Regierung derzeit überhaupt sei.

sth/as (afp, dpa, rtr)