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Johnson will Corona-Lockdown etwas lockern

10. Mai 2020

Die Zahl der Todesfälle sei tragisch, das Leiden immens, sagte der britische Premier. Trotzdem sei es gelungen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Daher könne es nun langsam erste Lockerungen geben.

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Großbritannien TV Ansprache Boris Johnson Lockerungen Coronamaßnahmen
Bild: picture alliance / empics

Im Klartext heißt das: Die Menschen werden nun nicht mehr dazu aufgerufen, zuhause zu bleiben, sondern "wachsam" zu sein. Wer nicht von zuhause arbeiten könne, solle unter Beachtung der Abstandsregeln wieder zur Arbeit gehen, so Boris Johnson.

Von kommendem Mittwoch an seien zudem wieder uneingeschränkt körperliche Betätigungen im Freien erlaubt, solange sie im Kreis des eigenen Haushalts bleiben würden. Reisen innerhalb Englands, beispielsweise zu Nationalparks oder an die Küste werden ebenfalls wieder zugelassen.

Frühestens Anfang Juni könnten auch wieder Läden und Schulen schrittweise geöffnet werden. Von Juli an sei womöglich an eine teilweise Öffnung von Restaurants und Betrieben mit Publikumsverkehr zu denken, gab Johnson bekannt.

Fünf Warnstufen

Johnson stellte zudem ein System von fünf Warnstufen vor, mit denen in Zukunft die Situation in Großbritannien bewertet werden soll. Die Einstufung werde von der Höhe der Übertragungsrate des Virus abhängen, die nun etwas unter eins liege. Weitere Details seines Fahrplans werde er an diesem Montag im Parlament vorstellen, so der konservative Politiker.

Die Lockerungen gelten nicht für die britischen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon rief die Schotten dazu auf, weiterhin zuhause zu bleiben. Die Botschaft der Regierung in London, wachsam zu sein, kritisierte sie als vage. Auch Oppositionschef Keir Starmer von der Labour-Partei kritisierte die Änderungen als unklar.

Fast 32.000 Tote

Großbritannien ist von der Coronavirus-Pandemie besonders schwer getroffen, nur in den USA gibt es mehr Todesopfer. Im Vereinigten Königreich wurden bislang mehr als 220.000 Corona-Infektionen nachgewiesen, 31.930 Infizierte starben nach Behördenangaben. Auch Johnson selbst hatte sich mit dem neuartigen Erreger infiziert und musste deshalb mehrere Tage auf der Intensivstation behandelt werden.

haz/nob (afp, rtr)